mal wieder hingefallen

Jetzt is es ein halbes Jahr gutgegangen, also die Sache mit dem Hinfallen. Gestern war es dann mal wieder soweit. Auf dem Weg von der Küche ins Esszimmer habe ich es nicht mehr die 5 mm hohe Schwelle an der Küchentüre geschafft. Passiert ist mir nichts, ich war auch nicht alleine daheim. Wir haben ja zu dritt gekocht. Anders als früher, gehen wir mit der Situation inzwischen ganz routiniert um.

Es ist bei mir nicht so, dass ich plötzlich hinfalle. Die Kraft in den Beinen lässt beim Gehen nach. Die Situation bahnt sich also an und passiert nicht plötzlich. Früher habe ich mit aller Kraft dann versucht, noch irgend eine Sitzmöglichkeit zu erreichen. Dieser Stress, vorwärts kommen zu müssen, belastet den Körper ganz erheblich. Und zwar so, dass dabei sämtliche Kräfte aufgebraucht werden. Das Ergebnis ist dann letztendlich wirklich ein Hinfallen. Jedenfalls ist das bei mir so.

Wenn ich beim Laufen mit dem Rollator merke, dass es nicht mehr weitergeht, sage ich es gleich. Dann ist ein langsames und kontrolliertes auf den Boden sitzen die beste Lösung. Das ist kraftschonend und ich bin schneller wieder fit. Ich muss eben nur ins Schlafzimmer auf mein Bett kommen. Von da aus ist das Aufstehen dann wieder ganz normal.

Der Weg auf dem Boden ins Schlafzimmer ist eingespielt. Wir machen es so, wie es mir eine Freundin (Krankenschwester) geraten hat. Bettdecke holen und mich darauf setzen, dann die Decke ins Schlafzimmer ziehen. Hört sich komisch an, ist aber der einfachste Weg. Diese Methode kostet Alle die wenigste Kraft. Nach 5 Minuten war ich wieder mit dem Rollator auf den Beinen. Geht natürlich nur, wenn man Helfer hat. Jetzt ist dann mal wieder eine Weile gut mit „Hinfallen“.

Weihnachtsbäume

Heute ist wieder der Baumverkauf bei der Feuerwehr. Mit der Spende aus dem Erlös dieser Veranstaltung an die amsel, begann dieser Blog vor knapp 3 Jahren. Diesmal bin ich nicht dabei, da der Wetterbericht ein ziemlich mieses Wetter vorhergesagt hat. Also sitze ich momentan daheim am Computer, schreibe für den Blog und fange an, mich allmählich über das Wetter zu ärgern. Es scheint die Sonne und trotzdem nieselt es leicht bei kühlen Temperaturen. Problem wäre eben der Regen gewesen, der momentan noch sehr leicht ist. Dann würde ich dort eben in der Fahrzeughalle sitzen und gar nichts machen. Deshalb bin ich gar nicht erst mit an das Feuerwehrhaus gegangen und habe ausgeschlafen. Ursprünglich hatte ich nämlich auch angedacht, heute Abend zusammen mit der Feuerwehr auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Das habe ich aber bereits vorgestern wieder verworfen, da ab heute Abend richtig mieses Wetter vorhergesagt ist. Mit dem Rolli im Regen auf dem Weihnachtsmarkt sitzen, ist eher unspannend. Vor allem bei diesen Temperaturen. Also ist die Entscheidung gefallen, zuhause zu bleiben und heute Abend mit Freunden etwas zu kochen. Es wird also heute Abend Lachs aus dem Backofen geben, dazu ein Zwiebelgemüse und vermutlich etwas Reis. Wenn es heute Abend nicht regnet, dann ärgere ich mich richtig. Vielleicht switchen wir dann doch noch um, und fahren in die Stadt auf den Weihnachtsmarkt. Ich hatte schon bei der Stadt angerufen und gefragt, ob es auf dem Weihnachtsmarkt Rolli Toiletten gibt. Dem ist so, ich könnte also wirklich mitgehen. Problem ist eben Regen und nass-kaltes, ungemütliches Wetter. Warten wir also den Abend ab… jetzt gibt es erst mal einen Espresso in der Küche.

im Joe Penas gewesen

Gestern war ich endlich mal wieder beim Mexikaner zum Cocktail trinken und Abendessen. Naja, man braucht eigentlich nicht Lieblingsrestaurant sagen, das Joe Penas ist alternativlos. Es gibt nichts Vergleichbares, ich habe auch noch nie einen besseren Mexikaner gefunden. Ein Lokal, in dem einfach alles passt. Essen, Cocktails, Service und das Lokal natürlich Rolli geeignet. Das einzige Manko ist der Geräuschpegel, der im Laufe des Abends ständig zunimmt. Obwohl das Wetter nicht wirklich gut war, sind wir mit der Stadtbahn gefahren. Macht auch wenig Sinn, mit dem Auto in eine Cocktail Bar zu fahren. Wenn es nur leicht regnet, ohne Wind, dann geht’s mit dem Rolli. Ich muss ja in einer Hand den Schirm halten. Habe mir schon oft Gedanken gemacht, wie Leute mit einem normalen „Selbstfahrer“ Rolli sowas machen. Ich glaube inzwischen gar nicht. Man kann ohne einen E-Antrieb mit dem Rolli eigentlich nichts anfangen. Im Kino oder auf der Messe in einer Halle ja, aber mehr auch nicht. Man braucht doch irgendwie auch eine freie Hand und kann sich nicht nur ausnahmslos mit dem Fortbewegen befassen.

Da bereits der Weihnachtsmarkt in der Stadt läuft, war die Stadtbahn entsprechend voll. Um ins Joe Penas zu kommen, muss man am Schloßplatz aussteigen – also mitten auf dem Weihnachtsmarkt. Zum Glück kommt der Aufzug am Rand des Marktes nach oben und nicht mitten drin. Nach etwa 10 Minuten Fußweg waren wir im Joe Penas, und der Laden war schon voll. Da wir zu fünft waren, hatte ich fest mit einem 6er Tisch gerechnet. Dem war leider nicht so. Es gab einen 4er Tisch, bei dem ich mit dem Rolli ab der Stirnseite gesessen bin. Also noch weniger Platz an den eh schon zu kleinen Tischen. Da ich dort immer Fajita esse, brauche ich Platz. Das Essen besteht nämlich aus einem kleinen Teller, einer heißen Pfanne, einem großen Teller mit kaltem Zubehör und einer Tortilla Box. Und dafür war definitiv kein Platz. Also haben wir von der Bar einen Barhocker geholt und neben mich hingestellt. Das war dann die Abstellfläche für die heiße Pfanne. Nach 3 Cocktails mit Chips & Dips und dem Hauptgericht war ich froh, wieder an die frische Luft zu kommen. In der Vorweihnachtszeit ist das Joe Penas schon etwas anstrengend.

Da es inzwischen nicht mehr geregnet hatte, sind wir eine Haltestelle später in die Stadtbahn eingestiegen und noch durch dem Weihnachtsmarkt gelaufen. Die Stände waren gerade am Schließen, da es 21:55 Uhr war.

Später geht es in den Großmarkt einkaufen. Glühwein für den Feuerwehr Baumverkauf besorgen. Von dort geht es gleich weiter ins Holiday Inn zum Wiener Schnitzel essen. In meinem Gutscheinbuch ist noch ein Gutschein für das Holiday Inn – und der ist heute letztmalig gültig. Bevor er also ungenutzt verfällt, gibt es heute dort Abendessen.

Messeherbst Stuttgart

gestern war ich seit längerer Zeit mal wieder auf Stuttgarter Messe. Der sogenannte „Messeherbst“ ist ein jährlicher 2 Wochen Abschnitt, in dem ständig wechselnde Messen sind. Durchgehend sind die Spielemesse und die Familie & Heim, ehemals HAFA. Gestern war ein guter Tag, weil an diesem Wochenende sind auch die Messen „eat & style“ und die „Veggie – frei von“. Da war ich noch nie gewesen, weil ich bisher immer in der ersten Woche auf die Messe bin – da sind diese beiden Messen noch nicht. Wir haben eine neue Bus Route auf die Messe entdeckt, das ist wirklich die beste Verbindung. Mir der Stadtbahn nach Degerloch und von dort mit der Messe Linie ohne Zwischenstop direkt an das neue Bus Terminal direkt vor der Messe. Schneller geht nicht.

Als erstes sind wir auf die Veggie Messe gegangen und haben vergeblich nach einem Bierstand gesucht. Gab es da nicht, anscheinend ist das wohl zu ungesund für diese Messe. Stattdessen hatte es alle möglichen Speisen und Pulver, in meinen Augen viel unsinniges Zeug. Ein Stand hatte dort Staubsauger verkauft, vermutlich waren es vegane Staubsauger. Es gab vegane Döner aus dem Chemiebaukasten und überteuerte Getränke. Was ein Witz die Messe. Kein Wunder, dass die Halle auch nur halb voll war.

Also sind wir zum Mittagessen auf die Familie & Heim in andere Hallen gewechselt. Da gab es dann Schupfnudeln mit Sauerkraut für mich und zwei Bier für den Durst. Nach einem Einkauf an einem Gewürzstand ging es in die Halle der „eat & style“ Messe. Das hatte mal was. Die Messe war eine etwas abgespeckte „Slowfood“ mit wirklich interessanten Ausstellern. Darunter auch ein Biermobil, an dem wir erstmal hängengeblieben sind. Nach einem ausgiebigen Rundgang durch die Halle, ging es zurück auf die „Familie & Heim“. Den altbekannten Rilling Sektstand besuchen.

Danach auf dem Weg zum Ausgang, sind wir noch kurz durch die Modell & Technik, völlig unspektakulär. Die Messe ist mittlerweile zu einem privaten Kleinnarkt heruntergekommenen. Hat auf einer Landesmesse eigentlich nichts verloren. Wenn man diese Messe noch aus alten Tagen kennt, ein echtes Trauerspiel. Wird es bestimmt nicht mehr lange geben. Der ganze Tag hatte mich irgendwie ziemlich geschlaucht, schon beim Aufstehen hatte ich gemerkt, dass ich körperlich nicht allzu fit bin. Das Ergebnis war, dass ich dann am Abend um 23 Uhr  todmüde ins Bett gefallen bin. Für einen Freitag Abend eine eher ungewöhnliche Zeit.

So, später geht’s dann los in Richtung Theaterhaus. Ich habe Karten für Ingo Appelt heute Abend. Nur nicht daheim versauern… wenn mal was geboten ist, dann auch wahrnehmen.

Gans essen

gestern Abend war ich auf einem Geburtstag, eine gute Freundin lädt hierzu jedes Jahr zum Gans essen ein. Früher waren wir hierfür immer in einem tschechischen Restaurant in Sindelfingen, da komme ich aber nicht mehr hinein. Das Lokal dort hat bestimmt 7 oder 8 Treppenstufen am Eingang, keine Chance mit dem Rolli. Früher ging das boch mit dem Rollator, inzwischen nicht mehr. Habe ja in meinem Haus einen Treppenlift für lächerliche 3 Stufen. So ist das eben. Selbst wenn man mich da hinein bekommen würde, hätte es kein Rolli WC für mich. Somit eh uninteressant.

In Denkendorf haben wir inzwischen eine Alternative entdeckt, das Restaurant „Flair“ in der Stadthalle. Da zu dem Lokal wohl auch der Sportplatz gehört, hat es auch entsprechend viele Parkplätze. Das Restaurant ist natürlich barrierefrei und mit Rolli WC. Dort hat es eine sehr schöne Speisekarte und ein gigantisches Salatbüffet. Das beste Salatbüffet, das ich bisher gefunden habe. Von der Auswahl an Salaten nicht mehr zu überbieten, es gibt dort sogar immer noch Extras wie geräucherte Forelle, Grillgemüse oder andere Antipasti. Jedenfalls kann man dort seit einer Woche auch Gans essen, wie jedes Jahr in diese Zeit. Klassisch mit Rotkraut und Klößen, und das zu einem vernünftigen Preis.

Ich hatte zwar für 5 Personen vorab reserviert, nötig wäre es aber nicht gewesen. Die Wirtschaft war nicht wirklich voll. Es gab also Gänsekeule mit Zubehör. Ich hatte davor einen Beilagensalat, den kann man sich dort ebenfalls vom Büffet holen. Der Rest hatte den Gruß aus der Küche in Form von Baguette und Schweineschmalz gegessen. Igitt, nix für mich. Die Gänsekeule haben mir meine Freunde zerlegt, das würde ich mit dem Besteck in den Fingern nicht hinbekommen. Da spielt die Feinmotorik einfach nicht mit. Nach dem Essen ging es zurück nach Hause, Cocktail trinken und Film schauen.

Treppenlift & Renitenztheater

Gestern war hier richtig was los, ein Termin nach dem anderen. Um 10 Uhr war meine Haushaltshilfe da, um 13 Uhr kam der Kundendienst meines Treppeliftes und am Abend war ich im Renitenztheater in Stuttgart bei Mathias Richling. Die Sache mit einer Haushaltshilfe läuft, das ist inzwischen ein eigespielter und zuverlässiger Ablauf. Anders die Sache mit dem Treppenlift, das war großes Kino und hat inzwischen ein Nachspiel, aus dem ich auch meine Konsequenzen gezogen habe. Der Techniker kam pünktlich an um den Fahrschalter an meinem Lift zu reparieren und die Funktionen zu prüfen. Soweit auch alles in Ordnung, bis der Einsatz des Technikers zu Ende war. Mit wurde telefonisch vorab mitgeteilt, was an Kosten für Anfahrt etc. auf mich zukommen werden und dass ich diese nicht bar bezahlen müsste. 195 Euro Grundpreis, das ist zwar viel, aber geht in Ordnung. Nach Abschluss der Reparatur hatte der Techniker einen Überweisungsträger mit dem Grundpreis ausgefüllt, den ich natürlich unterzeichnet habe. Nun wollte der Techniker das Überweisungsformular zu meiner Hausbank bringen und dort einwerfen. Hä ? Ich bin doch nicht dement oder geistig behindert und kann eine Überweisung selbst veranlassen. Da die Lift-Firma aber wohl kein Vertrauen in ihre Kunden hat, sind wohl solche Schritte nötig. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Wenn ich meine Heizungsanlage warten lasse, bekomme ich eine Rechnung von der Sanitärfirma zugeschickt. Der Ablauf wäre aber neuerdings so üblich, meinte der Monteur. Kompliziert wurde es dann aber so richtig als ich sagte, dass ich bei einer Direktbank mit Sitz in Frankfurt bin. Also keine Hausbank vor Ort, bei der meine Überweisung eingeworfen werden könne. Den weiteren Ablauf muss ich hier wohl nicht beschreiben. Es folgte ein richtiger Affenzirkus mit mehreren Telefonaten und einem unschönen Email Verkehr zwischen mir und der Liftfirma. Um das ganze auf den Punkt zu bringen: Die Liftfirma braucht mich als Kunde nicht. Geld spielt in diesem Fall für mich eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist mir ein guter und kompetenter Service. Eine Firma mit einem solchen Geschäftsgebaren braucht die Welt nicht. Es gibt genügend andere Liftbauer in meiner Umgebung. Damit ist für mich das Thema mit dieser Firma abgehakt.

Am Abend ging es dann mit dem Auto in die Innenstadt ins Renitenztheater zu Mathias Richling. Die Vorstellung war wie üblich ausverkauft, bei Mathias Richling gibt es keine leeren Sitzplätze. Ich hatte ihn dieses Jahr schon einmal live gesehen, aber gestern gab es ein neues Programm. Sehr gut und lustig von Anfang bis Ende. Politische Satire eben. Davor waren wir im benachbarten Burger King Abendessen. Das muss auch mal zwischendurch sein. Heute Abend geht es zum Gans Essen nach Denkendorf. Eine Freundin feiert dort Ihren Geburtstag und hat mich eingeladen.

Theaterhaus Sebastian Pufpaff

Gestern war ich im Theaterhaus auf dem Pragsattel bei Sebastian Pufpaff. In den Sommermonaten hatten sich irgendwie keine interessanten Veranstaltungen in Sachen Comedy gefunden, dafür kommt es jetzt geballt. Gestern war also Sebastian Pufpaff im Theaterhaus Stuttgart, an den nächsten Wochenenden habe ich Karten für Mathias Richling im Renitenztheater und Ingo Appelt wieder im Theaterhaus. Da das Wetter noch trocken und von den Temperaturen her angenehm war, sind wir mit der Stadtbahn gefahren. Das Auto macht für das  Theaterhaus nur bei schlechtem Wetter Sinn, da das Theaterhaus für mich in 25 Minuten mit der Stadtbahn erreichbar ist. Mit dem Auto ist man auch nicht schneller, eher langsamer. Ich hatte in der Theatergastronomie einen Tisch zum Abendessen reserviert, dort hat es nämlich nicht sehr viele Alternativen. Die Gastronomie dort ist eine Goldgrube für den Betreiber, zumindest in der Zeit zwischen 17 und 20 Uhr. Voller geht nicht mehr, ohne Reservierung gibt es überhaupt keinen Platz. Wir haben also gleich für den Samstag in 14 Tagen reserviert. Da ich die Tageskarte vom Essen her nicht sehr spannend fand, gab es bei mir Wilde Kartoffeln mit Salat. Ich esse ja nur maximal 1 bis 2 Mal pro Woche Fleisch und heute Abend gibt es asiatisches Pfirsich Hühnchen in Curry-Kokos Soße mit Reis. Damit ist der Fleischbedarf für mich wieder gedeckt.

Sebastian Pufpaff war komplett ausverkauft, freie Plätze habe ich im großen Theatersaal nicht gesehen. Parallel dazu lief im kleinen Saal Cavewoman mit nahezu paralleler Pause. Entsprechend voll war das Theaterhaus, hätte man dort bestimmt auch anders planen können. Die Show von Pufpaff war gut und lustig, das Publikum wurde teilweise mit einbezogen. Der zweite Teil nach der Pause war mir etwas zu politisch-belehrend und hatte für mich eher den Eindruck einer Moralpredigt. Insgesamt war es aber eine gute Veranstaltung, die ich jederzeit wieder besuchen würde. Nach fast 3 Stunden im Theaterhaus ging es auf den Rückweg. Am Hauptbahnhof bin ich von der U6 in die U7 umgestiegen, da ist es von der Bahnsteighöhe her ganz vernünftig. Was für eine Freakshow in der Haltestelle. Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas wirklich gibt. Manchen Leuten scheint einfach nichts peinlich zu sein. Ich bin richtig froh, nicht in der Innenstadt zu wohnen und so etwas ständig beobachten zu müssen. Jetzt weiß ich auch, warum die Fahrausweiskontrolle in der Bahn aus 6 Kontrolleuren bestand. An zwei Haltestellen in der Innenstadt war Sicherheitspersonal auf dem Bahnsteig, gemeinsam mit Fahrausweiskontrolleuren. Es hätte mich nicht gewundert, wenn das Personal auch kugelsichere Westen getragen hätte. Was ist bloß aus unserer Gesellschaft geworden…. vielleicht bin ich aber inzwischen auch einfach zu alt um so etwas zu verstehen.

Treppenlift spinnt

Nachdem ich die erste Ocrelizumab Runde mehr als gut überstanden habe, ist der Alltag wieder am Laufen. Am Mittwoch war ich bei der Reittherapie wieder im Freien unterwegs, also eine Runde durch das Dorf gedreht. In der Reithalle werde ich bei schlechtem Wetter noch oft genug sein, dann kann man jetzt das gute Wetter noch ausnutzen.

Gestern Abend gab es Lachs aus dem Backofen mit Zwiebelgemüse als Beilage. Wie waren zu dritt und der Aufwand sollte sich in Grenzen halten, unter der Woche jedenfalls. Da war das Essen gerade recht, unkompliziert eben. Den Fisch hat ja der Backofen gemacht und die Beilage war in 20 Minuten fertig. Für morgen war Essen gehen angedacht, aber die Aktion haben wir gestern abgeblasen. Grund dafür ist die momentane Unzuverlässigkeit meines Treppenlifts. Der geht zwar, spinnt aber seit ein paar Tagen ganz ordentlich. Die Elektronik macht was sie will. Mal gehen die Steuertasten und mal nicht. Die Fernbedienung fährt in die falsche Richtung, dann fällt sie komplett aus. Es ist also definitiv der Wurm drin. Die Firma, die den Lift eingebaut hat, will sich heute noch melden. Bis jetzt nichts. Bevor der Lift auf halber Strecke stehen bleibt, gehen wir morgen also nicht fort. Erst soll die Treppenlift Firma einen Blick auf das Gerät werfen.

Geplant war indisch Essen zu gehen, jetzt wird eben selbst indisch gekocht. Die Entscheidung fiel auf indischen Blumenkohl, das esse ich beim Inder eh am liebsten. Heute Abend wird es Pasteten geben, gefüllt mit Huhn, Champignons und Erbsen. Das mache ich sehr gerne, könnte das jeden Tag essen. Dann hoffe ich mal, dass das Problem mit meinen Lift zügig behoben wird. Ach ja, der Lift hat 2 Jahre Garantie, nach 2 Jahren und 2 Monaten fängt er nun an zu spinnen. Da kann man schon auf entsprechende Gedanken kommen 😉

Ocrevus Teil 2

Gerade sitze ich im Klinikum Stuttgart, die zweite Ocrelizumab Infusion läuft. Nachdem ich zuvor wieder Paracetamol, Pantoprazol, 100 mg Cortison und das Antihistaminikum bekommen habe, läuft jetzt Ocrelizumab die nächsten drei Stunden in mich hinein. Genauso unkompliziert wie beim letzten Mal vor 2 Wochen, nur diesmal sitze ich in der Teeküche mit der Infusion und nicht mehr im Flur. Hier hat es nämlich noch andere Patienten, da ist das Herumsitzen nicht so einsam. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen, ich habe wieder vegetarisch bestellt. Mal schauen, was es diesmal nach der geschmacksneutralen Suppe gibt. Der Kaffee ist jedenfalls noch genauso fies wie vor 14 Tagen. Vielleicht bekomme ich später ja Besuch von einer Freundin, die ebenfalls hier im Klinikum arbeitet. Jetzt ist aber erstmal Warten angesagt. Ich habe ja mein Händi dabei und kann hier im Blog schreiben.

Update 26.10. Heute am Tag danach geht es eigentlich recht gut. Ich war gestern wieder müde wie nach der letzten Infusion vor zwei Wochen, und bin bis 21:30 Uhr wach geblieben. Heute habe ich ausgeschlafen und bin noch immer relativ fit. Warten wir mal ab, wie schnell mich heute Abend die Müdigkeit wieder einholt. Vermutlich hat mir das Antihistaminikum nicht so schwer zugesetzt wie letztes Mal. Die Ärztin dort hat mir auch gesagt, dass die Müdigkeit normal ist und durchaus ein paar Tage anhalten kann. Jetzt soll ich mich ein paar Tage schonen und dann ist gut. Werde später wieder zurück nach Stuttgart gehen, es geht mir soweit gut und ich werde wohl keine weitere „Aufsicht“ bei meinem Eltern brauchen. Die nächste mal bekomme ich Ocrelizumab im 6 Monaten. Anders als bei Cortison, das hat nach einer Woche den Körper wieder so gut wie verlassen, Ocrelizumab hält ein halbes Jahr an.

Update 28.10. Die Müdigkeit scheint diesmal ausgeblieben zu sein, es geht mir ganz gut und ich bin nicht fertig. Nervig ist nur, dass ich ständig auf die Toilette rennen muss. Ich schiebe es mal auf die kleine Menge Cortison, die man während der Infusion erhält. Heute ist Kirbe in Nellingen, da wollte  ich eigentlich hingehen. Meine amsel Gruppe verkauft dort Bücher und da hätte ich ein paar Stunden mit geholfen. Da ich aber ein paar Tage mit Infektionen aufpassen soll, ist die nass-kalte Kirbe im Freien wohl nicht der richtige Ort. Daher bleibe ich heute daheim. Jetzt gibt es erst mal einen Espresso, heute Abend dann Pizza. Ganz unkompliziert. Es kommt Besuch und wir werden zu dritt wohl 2 Pizzen holen. Die besten Pizzen gibt es bei der  Grillstation in Sillenbuch, einem Döner Laden. Da können sich so manche Pizzerien eine Scheibe von abschneiden, die wissen dort nämlich wie eine Pizza gemacht werden muss. Wie oft habe ich bei Italienern schon schlappe Lappen als Pizza bekommen, anders die Kebab Grillstation. Knusprig, heiß, gut belegt und das ganze für maximal 7 Euro. Das ist die  teuerste Pizza dort. Mehr ist eine Pizza auch einfach nicht wert.

Ausflug nach Rottweil

Am Sonntag war ich in Rottweil auf dem Thyssen Testturm. Da der Turm nur am Wochenende für Besucher geöffnet hat, musste der Ausflug auf den Sonntag verschoben werden. So war es aber auch gut, denn es war ja unter der Woche mit Museumsbesuchen schon Einiges geboten. Am Dienstag war ich im Lindenmuseum und im Daimler Museum. Letzteres kannte ich ja schon, das Lindenmuseum war aber eher unspannend. Im ganzen Museum waren nur 5 oder 6 Besucher, der Grund war mir nach dem Besucht auch klar. Egal, wie haben dort zu Mittag gegessen und sind anschließend ins Daimler Museum weitergefahren. Freitag war ich im alten Rosenstein Museum, ausgestopfte Tiere anschauen. Danach sind wir in die Innenstadt gefahren, denn auf Abend hatte ich einen Tisch im Sultan Saray, bei meinem Lieblings-Türke zum Abendessen bestellt. Da waren wir dann wieder zu viert.

Gestern ging es dann nach Rottweil, auf den Turm wollte ich schon lange mal gehen. Zuerst haben wir ein Vereinsheim zum Mittagessen angesteuert. Die Adresse hatte ich auf der Homepage der Stadt Rottweil gefunden. Unter barrierefreien Gaststätten was dieses Vereinsheim an einem Sportplatz aufgeführt. Dort gab es Balkan Küche, also jugoslawisches Essen. Anschließend ging es auf den Thyssen Turm, in dem Aufzüge getestet werden. Der Turm steht etwas außerhalb und bietet einen schönen Ausblick. Angeblich sollte man bis in die Schweiz sehen können. Dafür war aber wohl das Wetter nicht klar genug. Die Schlange am Eingang war gegen 13 Uhr schon recht lang und wir haben uns auf eine längere Wartezeit eingestellt. Kaum in der Warteschlange gestanden, kam auch schon ein Mitarbeiter an und hat uns abgeholt. Als Rollstuhlfahrer muss man nicht in der Schlange warten, man darf durch den Seiteneingang direkt an Kasse und Aufzug gehen. Also direkt an die Kasse, Ticket kaufen und sofort auf die 232 Meter hohe Aussichtsplattform fahren. Das hatte mal was, keine Barriere auf dem Turm, die die Sicht einschränkt. Die Scheiben gehen bis zum Boden. Da kann man jeden Fernsehturm vergessen. Nach einer halben Stunde Besichtigung, ging es wieder zurück nach Stuttgart. Mit dem Auto ist man etwa eine Stunde unterwegs.

Am Donnerstag geht es in die zweite und letzte Ocrevus Runde.  Die läuft hoffentlich genauso gut wie die Erste. Dann bin ich wohl auf das Medikament umgestellt.