Reiten geht wohl schief

Morgen sollte eigentlich wieder meine Reittherapie starten, aber da scheint etwas aus dem Ruder zu laufen. Da mein Vater aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen ist und mich beim Transfer auf das Pferd nicht unterstützen konnte, hatte ich eine zweimonatige Zwangspause. In dieser Zeit hat sich im Reitstall wohl einiges getan. Meine Mutter sollte mich morgen in den Reitstall bringen, aber der Termin wurde mir abgesagt. Geplant war, dass mich ein Therapeut gemeinsam mit dem Chef der Reitschule auf das Pferd bringt.

Der Chef hat keine “Zeit” und die zweite Therapeutin hat gekündigt. Jetzt ist also niemand mehr da, der mich auf das Pferd bringen kann. Selbst wenn nein Vater dabei wäre, würde eine Hilfe fehlen. Meine Ergotherapeutin meldet sich auch nicht zu dem heute vereinbarten Telefonat.

Da beschleicht mich schon ein etwas komisches Gefühl. Mal schauen, ob das das Ende der Reittherapie ist… meine Gefühl sagt mir “ja”.

wieder Reiten angefangen

Nachdem der Alltag jetzt wieder am Laufen ist, habe ich heute wieder mit meiner Reittherapie angefangen. Da meine Therapeutin im Urlaub war, hatte ich 3 Wochen Pause. Was für ein Glück, dass die Reitschule eine große Reithalle hat, da ist man witterungsunabhängig und Schnee oder Regen sind egal.

Zum Einstieg dieses Jahr, habe ich den Sattel statt dem Volti-Gurt gewählt. Der bietet doch etwas mehr Sicherheit, erstmal schauen wie gut ich nach der Winterpause sitze. Nach einer Runde in der Halle zum Eingewöhnen, war alles wieder gut und eine gewisse Sicherheit war wieder gegeben. Also sind die Auswirkungen des bisherigen Reitens noch immer spürbar. Bringt also doch etwas. Morgen habe ich wieder ganz regulär Physiotherapie, also alles wie bisher auch.

Ausritt mit dem Pferd

Heute Nachmittag hatte ich mal wieder Reittherapie, wie mittlerweile jede Woche. Diesmal hatte meine Therapeutin eine schöne Idee. Da ich mich das letzte Mal so gut auf dem Pferd gehalten habe und richtig gut und stabil gesessen bin, wurde mir ein kleiner „Ausritt“ angeboten. Nur falls ich es mir auch zutraue natürlich. Parallel zu meiner Reittherapie haben noch andere Patienten in der Reithalle ihre Therapiestunde, davon hauptsächlich Kinder. Die andere Therapeutin hatte mit einem Jungen eine Runde durch den Ort mit dem Pferd geplant, dem haben wir uns dann kurzerhand angeschlossen.

Das Reiten bzw. Sitzen auf dem Pferd ist etwas ganz Anderes auf der Straße, wie in der Reithalle. Der Boden in der Reithalle ist weich und sandig, im Freien hart. Man spürt jeden Schritt des Pferdes und muss ständig mit dem Rücken die Bewegungen ausgleichen. Nicht nur seitlich wie in der Reithalle, sondern auch bergauf und bergab. Das ist eine ganz andere, neue Sache. Also sind wir zu zweit den Berg hinab in den Ort gegangen. Geführt natürlich. Ich halte mich an meinem eigenen Sattel, Zügel könnte ich nicht in die Hand nehmen und frei sitzen. Erstaunlicherweise ging das Alles recht gut, trotz der völlig ungewohnten Situation. Es muss eben langsam vorwärts gehen, nicht hektisch. Nach einer 20 minütigen Runde durch den Ort auf der Straße, ging es wieder nach oben in die Reithalle. Eine schöne Erfahrung, die wir mit Sicherheit nochmals machen werden. Leider hatte ich diesmal die Karotte für mein Pferd nicht dabei, das nächste Mal gibt es dann dafür 2 Bananen. Pferde merken sich das irgendwie, wenn sie einmal etwas bekommen haben. Die Karotte wurde also richtig erwartet. Ich habe definitiv die Meinung, dass die Reittherapie etwas bringt und sinnvoll ist.

Zwischenstand Reittherapie

Meine Hippotherapie ist nun in der zweiten Runde, das erste 10er Rezept ist aufgebraucht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Transfer zwischen Pferd und Rollstuhl, hat sich der Ablauf nun eingespielt und ist Routine geworden. Ich habe dort zwischenzeitlich auch eine neue Therapeutin, die etwas erfahrener im Umgang mit MS Patienten ist. Bin also nicht der einzige MS Patient dort.

Ich habe dort nun eine feste Zeit und immer das selbe Pferd, bin also dauerhaft eingeplant. Bei einer chronischen Erkrankung fällt man als Patient aus dem Budget Raster, das ein Arzt pro Quartal verschreiben darf. Ich bekomme also Ergotherapie dauerhaft ohne erneute Prüfung verschrieben. Ebenso wie Physiotherapie, die habe ich auch seit 5 Jahren ununterbrochen. Inzwischen habe ich mir auch einen Reithelm zugelegt, um dort nicht immer einen  der Gebrauchthelme ausleihen zu müssen.

Ich habe das Gefühl, dass mir das Reiten sehr gut tut. Selbst wenn ich dort schon etwas gerädert ankomme und glaube nicht länger als ein paar Runden reiten zu können, werden es doch immer locker 30 Minuten. Trotz der Anstrengung wirkt sich das Reiten wohl entspannend aus. Ich kann es also nur empfehlen, inzwischen kann ich bei der Physiotherapie sogar Übungen freistehend machen. Die Reittherapie heißt übrigens Ergotherapie, was ein Witz. Würde auf dem Rezept nämlich Reittherapie oder Hippotherapie stehen, würde die Krankenkasse keinen Cent bezahlen. Unsinniger  Quatsch wird bezahlt, nur nicht das, was wirklich was bringt. Ganz ehrlich, Physiotherapie ist ein Witz im Vergleich zur Ergo- bzw. Hippotherapie. Meine Meinung.

Heute hätte ich wie jeden Freitag Physiotherapie gehabt, aber der Termin ist nicht zustande gekommen. Meine Therapeutin hat vergessen mit zu sagen, dass Sie Urlaub hat. Egal, kann ja mal passieren. Heute geht’s ins Reishaus zum Büffet bzw. mongolischem Grill essen.  Da freue ich mich schon drauf, das Wetter spielt heute auch mit. Die nächste Zeit ist viel los….  MRT beim Radiologe, Gespräch in der Tagesklinik wegen Ocrevus und Feuerwehrfest, bei dem ich wieder eine der beiden Kassen mache. Nicht zu vergessen die Fußball WM bei der Feuerwehr, da helfe ich auch an der Kasse mit. Ich glaube Zeit um in Loch zu fallen oder eine Krise zu bekommen habe ich gar nicht. Das ist wichtig. Hauptsache es kommt keine Langeweile auf 😉

mit Reiten angefangen

Gestern habe ich wieder mit Reiten begonnen, in einer Reithalle bei meinen Eltern. Seit langer Zeit wieder auf einem Pferd sitzen, mal wieder eine alte Erfahrung neu erlebt. Der erst erste Eindruck war sehr positiv, mehr als positiv. Ich wusste ja nicht, was mich dort überhaupt erwartet. Bisher kannte ich ja nur die Hippotherapie hier um die Ecke, aber es geht auch anders. Anders und besser. Dort habe ich erstmal erfahren, dass es eigentlich verboten ist, ohne Helm zu reiten. Zumindest gilt dies bei Kindern. Bei meiner „alten“ Hippotherapie hat das niemanden gestört. Auf das Pferd sitzen und los geht´s, ohne großartige Erklärungen etc.

Diesmal scheint mir die Reittherapie etwas professioneller zu sein. In der Reithalle ist eine Strecke vorbereitet, abgesteckt mit Hütchen. Nicht nur eine halbe Stunde stur im Kreis reiten, es hat auch  Strecken mit langsamem Slalom und Richtungsänderungen. Dazwischen gibt es Gleichgewichtsübungen auf dem Pferderücken. Zuvor aber eine Kontrolle, was ich überhaupt kann und was ich brauche. Dort scheint man auf den Patienten einzugehen und sieht nach, was für ihn sinnvoll ist. Eine völlig andere „Liga“ die Reittherapie im Rahmen der Ergotherapie. Die Rampe um auf den Pferderücken zu kommen ist hier auch richtig durchdacht. Zwei Ebenen in verschiedenen Höhen für den Aufstieg. Das Pferd muss nicht direkt an die Rampe laufen, es wird eine Rampe unter der Hauptrampe ausgefahren, die an das Pferd anliegt. Sitzt man auf dem Pferd, wird diese kleine Rampe einfach weggeklappt und man sitzt frei. Tja, so einfach kann es sein. Dort hängen übrigens auch Reithelme in allen Größen, von denen man sich einen für die Reitstunde ausleihen darf. Im beheizten Nebenraum gibt es Getränke für die Begleitungen.

Das Einzige was man wissen muss ist, dass nur eine Therapeutin alles durchführt. Man braucht also eine weitere Person, die einem beim Auf- und Absteigen über die Rampe hilft. Kein Problem, meine Eltern sind ja eh mit dabei. Dann hoffe ich mal, dass der erste, so gute Eindruck auch künftig so bleibt. Jetzt bin ich erstmal noch etwas fertig von der ungewohnten Anstrengung. Für „normale“ Menschen ist es wohl nur schwer vorstellbar, dass auf einem Pferd sitzen und nichts tun auch sehr anstrengend sein kann. Ist aber so.

Ich berichte hier weiter über die Reittherapie.

 

Reittherapie ausgefallen

gestern hätte ich das erste mal Reittherapie gehabt, aber bei diesem Wetter unmöglich. Ich habe eine Ergotherapie Praxis gefunden, die auch Reittherapie im Rahmen der Ergotherapie anbietet. Also kurz gesagt: Hippotherapie auf Rezept. Es darf in diesem Fall eben nicht Hippotherapie heißen, ist aber grundlegend ähnlich. Ein Unterschied ist, dass keine 2 Physiotherapeuten dabei sind, sondern ein Ergotherapeut. Was stört es mich, völlig egal wie das Ganze durchgeführt wird. Das Ergebnis ist ausschlaggebend. Ich brauche keinen zweiten Therapeuten, der ständig neben mit herläuft und meinen Fuß hält. Ich kann selbst sitzen, mich auf dem Pferd halten und bin dabei stabil.

Ich mache die Reittherapie in einer Reithalle bei meinen Eltern, also für mich überhaupt kein Mehraufwand. Das Problem war die Temperatur gestern. Es ist zwar in einer abgeschlossenen Reithalle, aber dennoch herrscht dort Außentemperatur. Man kann ja keine ganze Halle beheizen. Bei -13 Grad setze ich mich auf kein Pferd. Also haben wir die Zeit mit “normaler” Ergotherapie verbracht, also nicht vergeudet. Jetzt hoffe ich auf normalere Temperaturen, damit das Reiten endlich losgehen kann. Gleich der erste Termin ins Wasser gefallen… na klasse.

Hippotherapie abgesagt

Mit der Hippotherapie, die eigentlich am Montag hätte wieder beginnen sollen, gibt es ein paar “Ungereimtheiten”. Da uns eine Person abgesprungen ist, sind wir nur noch zu zweit und für zwei Personen ist eine Stunde Reiten einfach zu viel. Alle Versuche, die Zeit für 2 Teilnehmer zu reduzieren, sind gescheitert. Die Hippotherapie möchte ihre Zeit nur stundenweise verkaufen, eigentlich völlig unverständlich. Andere Patienten reiten dort ja auch nicht stundenweise. Ich habe daher vielmehr den Eindruck, die Hippotherapie hat einfach keine Lust oder die Verhandlungen waren ihr zu nervig.

Genau das waren sie mir auch und deshalb habe ich mich anderweitig orientiert. Wer nicht will, der hat schon. Es gibt in Stuttgart schließlich noch andere Ergotherapeuten, die auch Hippotherapie anbieten. Nach relativ kurzer Recherche im Internet, war schnell ein Ersatz gefunden. Im Frühjahr geht es dort los, und zwar in einer Reithalle. Es ging nicht sofort, da es dort wegen sehr hoher Nachfrage eine Warteliste gibt. Kein Wunder auch, dort wird über Ergotherapie mit der Krankenkasse abgerechnet. Das heißt soviel, ich muss es nicht wie bisher selbst bezahlen. Hätte ich mich da mal lieber vorher erkundigt, was für Möglichkeiten es überhaupt gibt. Es hängt aber auch mitunter von der Krankenkasse ab und meine Kasse (Techniker) bezahlt die Therapie mit Tieren.

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… nach der Erfahrung im Urlaub mit dem Hamburger Verkehrsverbund und den  rollstuhlfreundlichen Haltestellen in Hamburg, habe ich mal die Landsregierung Baden-Württemberg angeschrieben. Dort gibt es eine Bürgerbeauftragte für Anftragen. Man kann ja mal erklären, wie rollstuhlfeindlich der ÖPNV in der Landeshauptstadt wirklich ist und wie andere Städte mit dem Thema Mobilität und Rollstul umgehen. Vielleicht trifft man dort auf offene Ohren, weil den Stuttgarter Verkehrsverbund interessieren Anfragen seiner Kunden nur herzlich wenig.

Heute Abend ist amsel Treffen bei meinem Lieblings Italiener in der Nähe. Da freue ich mich schon drauf…Vielleicht kann man dort dem schönen Wetter sogar noch etwas auf die Terrasse sitzen.

Hippotherapie Ré­su­mé

Hippotherapie Sommerpause & Ré­su­mé

Am Montag hatte ich das letzte mal Hippotherapie, jetzt pausieren wir. Bei Temperaturen um die 30° C macht Hippotherapie wenig Sinn, die Hitze schlaucht einfach zu sehr. Man würde seine ganze Kraft eher dazu verwenden nicht vom Pferd zu fallen, als die Bewegungen mit dem Körper richtig auszugleichen. Dann wird die Hippotherapie mehr zum Stress als dass sie einen therapeutischen Nutzen hat, und für die Pferde ist die Hitze bestimmt auch kein Spaß. Deshalb machen wir in den heißen Sommermonaten Pause und fangen Mitte September wieder an. Da dürfte die Temperatur wieder normal sein. Die Hitze ist eben immer das große Problem bei MS, auch wenn sie mir dieses Jahr nicht so viel auszumachen scheint. Hoffentlich bleibt das so.

Ré­su­mé nach 10 Therapieeinheiten: Die Hippotherapie bringt etwas, mehr als die normale Physiotherapie. Meine Meinung. Bereits nach der zweiten Reitstunde hat meine Physiotherapeutin bemerkt, dass ich stabiler stehe, nicht mehr so wackelig. Meine Rumpfstabili hat sich verbessert, das ist sicher. Ich habe jeden Freitag Phystherapie bei der ich auch immer Gleichgewichtsübungen mache, dabei bemerkt man eine Verbesserung. Natürlich heilt keine Therape, aber nutzlos ist das Reiten bestimmt nicht. Wir werden daher alle Drei im September die Hippotherapie fortführen.

Übrigens kostet eine 20 minütige Einheit auf dem Pferd 3,33 Euro mehr als die normale 20 minütige Physioterapie Einheit. Die bezahlen die Kassen sogar mehrmals pro Woche, bei weniger Nutzen…tja dann

Hippotherapie angefangen

Am Montag vor zwei Wochen habe ich mit Hippotherapie angefangen, diese Woche war ich also schon zum zweiten Mal gewesen. Letztes Jahr hatte ich mit meiner Amsel Gruppe einen Schnupperkurs in Sachen Reiten. Das war zugleich auch das erste Mal, dass ich von so etwas überhaupt gehört habe. Ich kann mich noch gut an diese Erfahrung erinnern, auch dass ich beim ersten Reitversuch das Schlüsselerlebnis mit der Hitze hatte, was letztendlich zur Anschaffung meines Treppenlifts führte. Zwischenzeitlich habe ich mit 2 anderen Mitgliedern meiner Amsel Selbsthilfegruppe mit Hippotherapie auf privater Basis begonnen. Die Krankenkassen bezahlen keine Hippotherapie, also Reittherapie mit Pferden. Warum auch immer, Physiotherapie kostet eigentlich fast das Gleiche, ist aber im Vergleich zur Hippotherapie so gut wie nutzlos. Man könnte fast glauben, dass es den Krankenkassen egal ist, ob man gesundheitliche Fortschritte macht oder nicht.

Da wird Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie mehrmals pro Woche bezahlt, auch wenn es dem Patient nur halb so viel bringt wie einmal 20 Minuten Hippotherapie pro Woche. Da könnte man fast glauben, dass die Kassen gar kein Interesse daran haben, dass sich der Patient gesundheitlich verbessert. Jeder Quatsch wird bezahlt, egal ob es dem Patient was bringt oder nicht. So ist das aber nun mal, wenn nicht gewinnorientiert gearbeitet wird. Da wird genau das bezahlt was abgerechnet werden darf, nicht mehr und nicht weniger. Dinge, die dem Patienten etwas nützen würden, werden nicht bezahlt – auch wenn es unter dem Strich für die Kasse kostengünstiger wäre.

Aus diesem Grund haben wir mit Hippotherapie auf eigene Rechnung angefangen. Man gibt sein Geld für so viel unsinnigen Quatsch aus, da ist es hier besser und sinnvoller investiert. Wir nutzen zu dritt ein Pferd, jeder für 20 Minuten. Auch wenn es zeitlich nicht sehr lange ist, kann es schon sehr anstrengend sein. Es werden Muskeln beansprucht, da man sonst nie nutzt. Nächstes Mal bringe ich Karotten und Bananen mit um die Pferde zu füttern. Ich habe extra nachgefragt, man darf die Tiere füttern. Die gesamte Atmosphäre dort ist entspannend und schön, da sollen die Pferde auch etwas davon haben. Wir machen die Therapie jetzt 10 Wochen lang, dann wird man sehen, was es bringt. Ich verspreche mir aber schon Einiges davon.