Gestern habe ich wieder mit Reiten begonnen, in einer Reithalle bei meinen Eltern. Seit langer Zeit wieder auf einem Pferd sitzen, mal wieder eine alte Erfahrung neu erlebt. Der erst erste Eindruck war sehr positiv, mehr als positiv. Ich wusste ja nicht, was mich dort überhaupt erwartet. Bisher kannte ich ja nur die Hippotherapie hier um die Ecke, aber es geht auch anders. Anders und besser. Dort habe ich erstmal erfahren, dass es eigentlich verboten ist, ohne Helm zu reiten. Zumindest gilt dies bei Kindern. Bei meiner „alten“ Hippotherapie hat das niemanden gestört. Auf das Pferd sitzen und los geht´s, ohne großartige Erklärungen etc.
Diesmal scheint mir die Reittherapie etwas professioneller zu sein. In der Reithalle ist eine Strecke vorbereitet, abgesteckt mit Hütchen. Nicht nur eine halbe Stunde stur im Kreis reiten, es hat auch Strecken mit langsamem Slalom und Richtungsänderungen. Dazwischen gibt es Gleichgewichtsübungen auf dem Pferderücken. Zuvor aber eine Kontrolle, was ich überhaupt kann und was ich brauche. Dort scheint man auf den Patienten einzugehen und sieht nach, was für ihn sinnvoll ist. Eine völlig andere „Liga“ die Reittherapie im Rahmen der Ergotherapie. Die Rampe um auf den Pferderücken zu kommen ist hier auch richtig durchdacht. Zwei Ebenen in verschiedenen Höhen für den Aufstieg. Das Pferd muss nicht direkt an die Rampe laufen, es wird eine Rampe unter der Hauptrampe ausgefahren, die an das Pferd anliegt. Sitzt man auf dem Pferd, wird diese kleine Rampe einfach weggeklappt und man sitzt frei. Tja, so einfach kann es sein. Dort hängen übrigens auch Reithelme in allen Größen, von denen man sich einen für die Reitstunde ausleihen darf. Im beheizten Nebenraum gibt es Getränke für die Begleitungen.
Das Einzige was man wissen muss ist, dass nur eine Therapeutin alles durchführt. Man braucht also eine weitere Person, die einem beim Auf- und Absteigen über die Rampe hilft. Kein Problem, meine Eltern sind ja eh mit dabei. Dann hoffe ich mal, dass der erste, so gute Eindruck auch künftig so bleibt. Jetzt bin ich erstmal noch etwas fertig von der ungewohnten Anstrengung. Für „normale“ Menschen ist es wohl nur schwer vorstellbar, dass auf einem Pferd sitzen und nichts tun auch sehr anstrengend sein kann. Ist aber so.
Ich berichte hier weiter über die Reittherapie.