Gans essen

gestern Abend war ich auf einem Geburtstag, eine gute Freundin lädt hierzu jedes Jahr zum Gans essen ein. Früher waren wir hierfür immer in einem tschechischen Restaurant in Sindelfingen, da komme ich aber nicht mehr hinein. Das Lokal dort hat bestimmt 7 oder 8 Treppenstufen am Eingang, keine Chance mit dem Rolli. Früher ging das boch mit dem Rollator, inzwischen nicht mehr. Habe ja in meinem Haus einen Treppenlift für lächerliche 3 Stufen. So ist das eben. Selbst wenn man mich da hinein bekommen würde, hätte es kein Rolli WC für mich. Somit eh uninteressant.

In Denkendorf haben wir inzwischen eine Alternative entdeckt, das Restaurant „Flair“ in der Stadthalle. Da zu dem Lokal wohl auch der Sportplatz gehört, hat es auch entsprechend viele Parkplätze. Das Restaurant ist natürlich barrierefrei und mit Rolli WC. Dort hat es eine sehr schöne Speisekarte und ein gigantisches Salatbüffet. Das beste Salatbüffet, das ich bisher gefunden habe. Von der Auswahl an Salaten nicht mehr zu überbieten, es gibt dort sogar immer noch Extras wie geräucherte Forelle, Grillgemüse oder andere Antipasti. Jedenfalls kann man dort seit einer Woche auch Gans essen, wie jedes Jahr in diese Zeit. Klassisch mit Rotkraut und Klößen, und das zu einem vernünftigen Preis.

Ich hatte zwar für 5 Personen vorab reserviert, nötig wäre es aber nicht gewesen. Die Wirtschaft war nicht wirklich voll. Es gab also Gänsekeule mit Zubehör. Ich hatte davor einen Beilagensalat, den kann man sich dort ebenfalls vom Büffet holen. Der Rest hatte den Gruß aus der Küche in Form von Baguette und Schweineschmalz gegessen. Igitt, nix für mich. Die Gänsekeule haben mir meine Freunde zerlegt, das würde ich mit dem Besteck in den Fingern nicht hinbekommen. Da spielt die Feinmotorik einfach nicht mit. Nach dem Essen ging es zurück nach Hause, Cocktail trinken und Film schauen.

Treppenlift & Renitenztheater

Gestern war hier richtig was los, ein Termin nach dem anderen. Um 10 Uhr war meine Haushaltshilfe da, um 13 Uhr kam der Kundendienst meines Treppeliftes und am Abend war ich im Renitenztheater in Stuttgart bei Mathias Richling. Die Sache mit einer Haushaltshilfe läuft, das ist inzwischen ein eigespielter und zuverlässiger Ablauf. Anders die Sache mit dem Treppenlift, das war großes Kino und hat inzwischen ein Nachspiel, aus dem ich auch meine Konsequenzen gezogen habe. Der Techniker kam pünktlich an um den Fahrschalter an meinem Lift zu reparieren und die Funktionen zu prüfen. Soweit auch alles in Ordnung, bis der Einsatz des Technikers zu Ende war. Mit wurde telefonisch vorab mitgeteilt, was an Kosten für Anfahrt etc. auf mich zukommen werden und dass ich diese nicht bar bezahlen müsste. 195 Euro Grundpreis, das ist zwar viel, aber geht in Ordnung. Nach Abschluss der Reparatur hatte der Techniker einen Überweisungsträger mit dem Grundpreis ausgefüllt, den ich natürlich unterzeichnet habe. Nun wollte der Techniker das Überweisungsformular zu meiner Hausbank bringen und dort einwerfen. Hä ? Ich bin doch nicht dement oder geistig behindert und kann eine Überweisung selbst veranlassen. Da die Lift-Firma aber wohl kein Vertrauen in ihre Kunden hat, sind wohl solche Schritte nötig. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Wenn ich meine Heizungsanlage warten lasse, bekomme ich eine Rechnung von der Sanitärfirma zugeschickt. Der Ablauf wäre aber neuerdings so üblich, meinte der Monteur. Kompliziert wurde es dann aber so richtig als ich sagte, dass ich bei einer Direktbank mit Sitz in Frankfurt bin. Also keine Hausbank vor Ort, bei der meine Überweisung eingeworfen werden könne. Den weiteren Ablauf muss ich hier wohl nicht beschreiben. Es folgte ein richtiger Affenzirkus mit mehreren Telefonaten und einem unschönen Email Verkehr zwischen mir und der Liftfirma. Um das ganze auf den Punkt zu bringen: Die Liftfirma braucht mich als Kunde nicht. Geld spielt in diesem Fall für mich eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist mir ein guter und kompetenter Service. Eine Firma mit einem solchen Geschäftsgebaren braucht die Welt nicht. Es gibt genügend andere Liftbauer in meiner Umgebung. Damit ist für mich das Thema mit dieser Firma abgehakt.

Am Abend ging es dann mit dem Auto in die Innenstadt ins Renitenztheater zu Mathias Richling. Die Vorstellung war wie üblich ausverkauft, bei Mathias Richling gibt es keine leeren Sitzplätze. Ich hatte ihn dieses Jahr schon einmal live gesehen, aber gestern gab es ein neues Programm. Sehr gut und lustig von Anfang bis Ende. Politische Satire eben. Davor waren wir im benachbarten Burger King Abendessen. Das muss auch mal zwischendurch sein. Heute Abend geht es zum Gans Essen nach Denkendorf. Eine Freundin feiert dort Ihren Geburtstag und hat mich eingeladen.

Theaterhaus Sebastian Pufpaff

Gestern war ich im Theaterhaus auf dem Pragsattel bei Sebastian Pufpaff. In den Sommermonaten hatten sich irgendwie keine interessanten Veranstaltungen in Sachen Comedy gefunden, dafür kommt es jetzt geballt. Gestern war also Sebastian Pufpaff im Theaterhaus Stuttgart, an den nächsten Wochenenden habe ich Karten für Mathias Richling im Renitenztheater und Ingo Appelt wieder im Theaterhaus. Da das Wetter noch trocken und von den Temperaturen her angenehm war, sind wir mit der Stadtbahn gefahren. Das Auto macht für das  Theaterhaus nur bei schlechtem Wetter Sinn, da das Theaterhaus für mich in 25 Minuten mit der Stadtbahn erreichbar ist. Mit dem Auto ist man auch nicht schneller, eher langsamer. Ich hatte in der Theatergastronomie einen Tisch zum Abendessen reserviert, dort hat es nämlich nicht sehr viele Alternativen. Die Gastronomie dort ist eine Goldgrube für den Betreiber, zumindest in der Zeit zwischen 17 und 20 Uhr. Voller geht nicht mehr, ohne Reservierung gibt es überhaupt keinen Platz. Wir haben also gleich für den Samstag in 14 Tagen reserviert. Da ich die Tageskarte vom Essen her nicht sehr spannend fand, gab es bei mir Wilde Kartoffeln mit Salat. Ich esse ja nur maximal 1 bis 2 Mal pro Woche Fleisch und heute Abend gibt es asiatisches Pfirsich Hühnchen in Curry-Kokos Soße mit Reis. Damit ist der Fleischbedarf für mich wieder gedeckt.

Sebastian Pufpaff war komplett ausverkauft, freie Plätze habe ich im großen Theatersaal nicht gesehen. Parallel dazu lief im kleinen Saal Cavewoman mit nahezu paralleler Pause. Entsprechend voll war das Theaterhaus, hätte man dort bestimmt auch anders planen können. Die Show von Pufpaff war gut und lustig, das Publikum wurde teilweise mit einbezogen. Der zweite Teil nach der Pause war mir etwas zu politisch-belehrend und hatte für mich eher den Eindruck einer Moralpredigt. Insgesamt war es aber eine gute Veranstaltung, die ich jederzeit wieder besuchen würde. Nach fast 3 Stunden im Theaterhaus ging es auf den Rückweg. Am Hauptbahnhof bin ich von der U6 in die U7 umgestiegen, da ist es von der Bahnsteighöhe her ganz vernünftig. Was für eine Freakshow in der Haltestelle. Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas wirklich gibt. Manchen Leuten scheint einfach nichts peinlich zu sein. Ich bin richtig froh, nicht in der Innenstadt zu wohnen und so etwas ständig beobachten zu müssen. Jetzt weiß ich auch, warum die Fahrausweiskontrolle in der Bahn aus 6 Kontrolleuren bestand. An zwei Haltestellen in der Innenstadt war Sicherheitspersonal auf dem Bahnsteig, gemeinsam mit Fahrausweiskontrolleuren. Es hätte mich nicht gewundert, wenn das Personal auch kugelsichere Westen getragen hätte. Was ist bloß aus unserer Gesellschaft geworden…. vielleicht bin ich aber inzwischen auch einfach zu alt um so etwas zu verstehen.

Treppenlift spinnt

Nachdem ich die erste Ocrelizumab Runde mehr als gut überstanden habe, ist der Alltag wieder am Laufen. Am Mittwoch war ich bei der Reittherapie wieder im Freien unterwegs, also eine Runde durch das Dorf gedreht. In der Reithalle werde ich bei schlechtem Wetter noch oft genug sein, dann kann man jetzt das gute Wetter noch ausnutzen.

Gestern Abend gab es Lachs aus dem Backofen mit Zwiebelgemüse als Beilage. Wie waren zu dritt und der Aufwand sollte sich in Grenzen halten, unter der Woche jedenfalls. Da war das Essen gerade recht, unkompliziert eben. Den Fisch hat ja der Backofen gemacht und die Beilage war in 20 Minuten fertig. Für morgen war Essen gehen angedacht, aber die Aktion haben wir gestern abgeblasen. Grund dafür ist die momentane Unzuverlässigkeit meines Treppenlifts. Der geht zwar, spinnt aber seit ein paar Tagen ganz ordentlich. Die Elektronik macht was sie will. Mal gehen die Steuertasten und mal nicht. Die Fernbedienung fährt in die falsche Richtung, dann fällt sie komplett aus. Es ist also definitiv der Wurm drin. Die Firma, die den Lift eingebaut hat, will sich heute noch melden. Bis jetzt nichts. Bevor der Lift auf halber Strecke stehen bleibt, gehen wir morgen also nicht fort. Erst soll die Treppenlift Firma einen Blick auf das Gerät werfen.

Geplant war indisch Essen zu gehen, jetzt wird eben selbst indisch gekocht. Die Entscheidung fiel auf indischen Blumenkohl, das esse ich beim Inder eh am liebsten. Heute Abend wird es Pasteten geben, gefüllt mit Huhn, Champignons und Erbsen. Das mache ich sehr gerne, könnte das jeden Tag essen. Dann hoffe ich mal, dass das Problem mit meinen Lift zügig behoben wird. Ach ja, der Lift hat 2 Jahre Garantie, nach 2 Jahren und 2 Monaten fängt er nun an zu spinnen. Da kann man schon auf entsprechende Gedanken kommen 😉

Ocrevus Teil 2

Gerade sitze ich im Klinikum Stuttgart, die zweite Ocrelizumab Infusion läuft. Nachdem ich zuvor wieder Paracetamol, Pantoprazol, 100 mg Cortison und das Antihistaminikum bekommen habe, läuft jetzt Ocrelizumab die nächsten drei Stunden in mich hinein. Genauso unkompliziert wie beim letzten Mal vor 2 Wochen, nur diesmal sitze ich in der Teeküche mit der Infusion und nicht mehr im Flur. Hier hat es nämlich noch andere Patienten, da ist das Herumsitzen nicht so einsam. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen, ich habe wieder vegetarisch bestellt. Mal schauen, was es diesmal nach der geschmacksneutralen Suppe gibt. Der Kaffee ist jedenfalls noch genauso fies wie vor 14 Tagen. Vielleicht bekomme ich später ja Besuch von einer Freundin, die ebenfalls hier im Klinikum arbeitet. Jetzt ist aber erstmal Warten angesagt. Ich habe ja mein Händi dabei und kann hier im Blog schreiben.

Update 26.10. Heute am Tag danach geht es eigentlich recht gut. Ich war gestern wieder müde wie nach der letzten Infusion vor zwei Wochen, und bin bis 21:30 Uhr wach geblieben. Heute habe ich ausgeschlafen und bin noch immer relativ fit. Warten wir mal ab, wie schnell mich heute Abend die Müdigkeit wieder einholt. Vermutlich hat mir das Antihistaminikum nicht so schwer zugesetzt wie letztes Mal. Die Ärztin dort hat mir auch gesagt, dass die Müdigkeit normal ist und durchaus ein paar Tage anhalten kann. Jetzt soll ich mich ein paar Tage schonen und dann ist gut. Werde später wieder zurück nach Stuttgart gehen, es geht mir soweit gut und ich werde wohl keine weitere „Aufsicht“ bei meinem Eltern brauchen. Die nächste mal bekomme ich Ocrelizumab im 6 Monaten. Anders als bei Cortison, das hat nach einer Woche den Körper wieder so gut wie verlassen, Ocrelizumab hält ein halbes Jahr an.

Update 28.10. Die Müdigkeit scheint diesmal ausgeblieben zu sein, es geht mir ganz gut und ich bin nicht fertig. Nervig ist nur, dass ich ständig auf die Toilette rennen muss. Ich schiebe es mal auf die kleine Menge Cortison, die man während der Infusion erhält. Heute ist Kirbe in Nellingen, da wollte  ich eigentlich hingehen. Meine amsel Gruppe verkauft dort Bücher und da hätte ich ein paar Stunden mit geholfen. Da ich aber ein paar Tage mit Infektionen aufpassen soll, ist die nass-kalte Kirbe im Freien wohl nicht der richtige Ort. Daher bleibe ich heute daheim. Jetzt gibt es erst mal einen Espresso, heute Abend dann Pizza. Ganz unkompliziert. Es kommt Besuch und wir werden zu dritt wohl 2 Pizzen holen. Die besten Pizzen gibt es bei der  Grillstation in Sillenbuch, einem Döner Laden. Da können sich so manche Pizzerien eine Scheibe von abschneiden, die wissen dort nämlich wie eine Pizza gemacht werden muss. Wie oft habe ich bei Italienern schon schlappe Lappen als Pizza bekommen, anders die Kebab Grillstation. Knusprig, heiß, gut belegt und das ganze für maximal 7 Euro. Das ist die  teuerste Pizza dort. Mehr ist eine Pizza auch einfach nicht wert.

Ausflug nach Rottweil

Am Sonntag war ich in Rottweil auf dem Thyssen Testturm. Da der Turm nur am Wochenende für Besucher geöffnet hat, musste der Ausflug auf den Sonntag verschoben werden. So war es aber auch gut, denn es war ja unter der Woche mit Museumsbesuchen schon Einiges geboten. Am Dienstag war ich im Lindenmuseum und im Daimler Museum. Letzteres kannte ich ja schon, das Lindenmuseum war aber eher unspannend. Im ganzen Museum waren nur 5 oder 6 Besucher, der Grund war mir nach dem Besucht auch klar. Egal, wie haben dort zu Mittag gegessen und sind anschließend ins Daimler Museum weitergefahren. Freitag war ich im alten Rosenstein Museum, ausgestopfte Tiere anschauen. Danach sind wir in die Innenstadt gefahren, denn auf Abend hatte ich einen Tisch im Sultan Saray, bei meinem Lieblings-Türke zum Abendessen bestellt. Da waren wir dann wieder zu viert.

Gestern ging es dann nach Rottweil, auf den Turm wollte ich schon lange mal gehen. Zuerst haben wir ein Vereinsheim zum Mittagessen angesteuert. Die Adresse hatte ich auf der Homepage der Stadt Rottweil gefunden. Unter barrierefreien Gaststätten was dieses Vereinsheim an einem Sportplatz aufgeführt. Dort gab es Balkan Küche, also jugoslawisches Essen. Anschließend ging es auf den Thyssen Turm, in dem Aufzüge getestet werden. Der Turm steht etwas außerhalb und bietet einen schönen Ausblick. Angeblich sollte man bis in die Schweiz sehen können. Dafür war aber wohl das Wetter nicht klar genug. Die Schlange am Eingang war gegen 13 Uhr schon recht lang und wir haben uns auf eine längere Wartezeit eingestellt. Kaum in der Warteschlange gestanden, kam auch schon ein Mitarbeiter an und hat uns abgeholt. Als Rollstuhlfahrer muss man nicht in der Schlange warten, man darf durch den Seiteneingang direkt an Kasse und Aufzug gehen. Also direkt an die Kasse, Ticket kaufen und sofort auf die 232 Meter hohe Aussichtsplattform fahren. Das hatte mal was, keine Barriere auf dem Turm, die die Sicht einschränkt. Die Scheiben gehen bis zum Boden. Da kann man jeden Fernsehturm vergessen. Nach einer halben Stunde Besichtigung, ging es wieder zurück nach Stuttgart. Mit dem Auto ist man etwa eine Stunde unterwegs.

Am Donnerstag geht es in die zweite und letzte Ocrevus Runde.  Die läuft hoffentlich genauso gut wie die Erste. Dann bin ich wohl auf das Medikament umgestellt.

Stadtmuseum Stuttgart

Diese Woche habe ich kleinere Ausflüge in der Stadt geplant, das schöne Wetter noch ausnutzen. Es gibt ein paar Dinge in der Stadt, die ich schon lange nicht mehr angesehen habe. Ein Freund hat diese Woche Urlaub und wir haben einige Besichtigungen geplant. Also ging es heute mit der Stadtbahn in die Innenstadt, das neue Stadtmuseum im umgebauten Wilhelmspalais besichtigen. Endlich gibt es ein Museum über die Stadtgeschichte Stuttgarts. Das sogenannte Stadtpalais ist über den Hintereingang barrierefrei zugänglich. Der Eintritt war frei, was mich sehr gewundert hatte. Das Museum ist sehr schön aufgebaut und wirklich interessant. Es wirkt nicht sehr groß, aber die Ausstellung hat es in sich. Wenn man alles sehen will, muss man wirklich Zeit investieren. Ein halber Tag ist gleich vorbei. Im 2. Stock war eine Sonderausstellung wie sich „Stuttgart anhört“. Auch wenn diese Ausstellung schön gemacht ist, kann ich ihren Sinn noch immer nicht ganz verstehen. Nach ein paar Stunden Besichtigung, haben wir uns zum Mittagessen in der Museumsgastronomie entschieden. Die Preise waren  erstaunlicherweise vernünftig und es gab als Tagesessen Flammkuchen mit Ziegenkäse, Honig, Tomaten und Ruccola. Zum Sitzen war es richtig schön, im Freien hinter dem Museum.

Nachdem wir unser Bier ausgetrunken hatten, sind wir in die Staatsgallerie weitergegangen. Die ist ja nur etwa 300 Meter vom Stadtmuseum entfernt. Das letzte mal war ich vor 25 Jahren in der Staatsgallerie und ich war gespannt, ob sich dort irgendetwas verändert hatte. Dem war nicht so, alles unverändert. Auch über viele der „Kunstwerke“ konnte ich nach dieser langen Zeit noch immer den Kopf schütteln. Auf dem Rückweg zur Stadtbahn Haltestelle sind wir wieder am Stadtmuseum vorbeigekommen. Die Terrasse war noch immer in der Sonne. Um die vielen Eindrücke aus der Staatsgallerie besser verarbeiten zu können, sind wir kurzerhand nochmal auf ein Bier eingekehrt. War ja noch schön warm draußen.

Morgen geht’s ins Daimler Museum und anschließend ins Lindenmuseum. Da war ich auch seit gut 20 Jahren nicht mehr. Freitag ist ein Besuch im alten Rosenstein Museum geplant, falls das Wetter mitspielt.

Der Tag danach

Gestern hat sich der Aufenthalt in der Tagesklinik doch noch ziemlich hingezogen, erst um 15:30 Uhr konnte ich gehen. Nach der Infusion musste ich noch eine Stunde zur Beobachtung bleiben, so ist das wohl beim ersten Mal. Passiert ist im Anschluss an die Infusion nichts. Ich muss sagen, dass ich die ganze Aktion recht gut weggesteckt habe.

Die ganzen Eindrücke vor Ort stellen schon auch eine gewisse Art von Stress dar, auch wenn man das in erster Linie so gar nicht empfindet. Das Ocrelizumab selbst hat bei mir keine Nebenwirkungen ausgelöst, vielmehr das Antihistaminikum, das ich zuvor als Infusion bekommen habe. Ich habe bei der Verabreichung gleich den Hinweis erhalten, dass man von dem Medikament müde werden kann und wenn ich möchte, könnte ich auch einen Liegeplatz haben. Ich wollte aber im Rolli sitzen bleiben und nicht umsitzen. Die Wirkung des Mittels habe ich nicht gespürt, sie kam erst am späten Nachmittag Zuhause. Um 17 Uhr bin ich auf dem Sofa eingeschlafen. Nach einer kleinen Wachphase bin ich dann um 22 Uhr ins Bett gegangen und habe 12 Stunden durchgeschlafen. Jetzt bin ich schon wieder müde. Bis morgen hat sich der Zustand bestimmt wieder normalisiert.

Ich habe momentan keinen Grund zur Klage. Was das Thema Nebenwirkungen angeht bin ich aber wohl ziemlich außen vor. Mir haben auch die 3.000 mg Cortison nie etwas ausgemacht.

Ocrevus, erste Infusion

Heute ist der lang erwartete Tag. Momentan sitze ich in der neurologischen Tagesklinik im Klinikum Stuttgart, Ocrevus läuft durch einen Injektomat in mich hinein. Gleich nach dem Anschluss der Infusion habe ich ein Antihistaminikum  gegen Atemschwellungen und 100 mg Cortison bekommen. Jetzt ist Ocrelizumab angeschlossen und alles läuft sehr gut. Alle 30 Minuten wird mein Blutdruck und meine Temperatur kontrolliert. Es ist also eine rundum Überwachung während der Dauer der Infusion. Ganz entspannt und harmlos. Entgegen meiner Befürchtung, war das Setzen der Kanäle völlig undramatisch. Es war genau wie ich es wollte. Eine kleine, blaue Kanüle in den Unterarm, nicht in den Handrücken. Hab ich noch nicht mal gemerkt.

Ich sitze also in der Tagesklinik herum und warte auf das Mittagessen. Vegetarisch habe ich bestellt, mal schauen was das taugt im Krankenhaus. Bis jetzt läuft alles ganz gut, hoffentlich bleibt es auch so. Die Infusion wird noch etwa 2 bis 3 Stunden laufen. Mir egal, tut ja nicht weh und der Tag ist eh im Eimer. Bis jetzt habe ich mir in der Teeküche 2 Brezeln und eine Tasse Kaffee geholt. Diesmal war er sogar trinkbar. Also alles ganz locker hier. Um mich herum sind noch viele andere Patienten hier, jeder bekommt wohl ein anderes Medikament. Beim ersten Mal bekomme ich nur die halbe Menge an Ocrelizumab und daher wird es auch nicht soo lange dauern heute.

Feuerwehr Herbstfest

Gestern Abend war ich bei der Feuerwehr, wir hatten unser jährliches Herbstfest. Das Fest ist stadtweit bekannt unter dem Namen 22er Bar. Der Name kommt daher, dass wir die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Nr. 22 in Stuttgart sind. Da das Fest 10 fähiges Jubiläum hatte und auch in der Stuttgarter Zeitung angekündigt wurde, war der Besucherandrang entsprechend groß. Um 20 Uhr bin ich dort angekommen, bin ja zu Fuß bzw. mit dem Rolli in 10 Minuten dort.

Ab 21 Uhr war richtig was los, also pünktlich zur Double Time. Die Veranstaltung ist eine Großdisko mit Bar. Ich hatte 2 Gin Tonic getrunken, mehr wollte ich nicht. Wollte eigentlich vermeiden, auf die Toilette gehen zu müssen. Ich bekomme es im Feuerwehrhaus zwar hin, aber bei einer Großveranstaltung muss ich mich nicht durch eine überfüllte Toiletten schleifen. Dann lieber piano mit Getränken.

Dann kam der Brüller… um etwa halb Zehn kamen zwei Frauen zu mir und haben mich mit „Hallo Andi“ begrüßt. Ich hatte keine Ahnung wer sie waren und ich konnte sie nirgendwo hin zuordnen. Als eine der Frauen sagte, dass sie Elisabeth hieße, war der Groschen gefallen. Es waren zwei sehr gute Freundinnen, mit denen ich meine Jugend verbracht habe. Wir haben uns seit gut 30 Jahren nicht mehr gesehen. Als ich erfahren habe, dass beide noch Kontakt zu anderen ehemaligen Freunden haben, war ein Gesprächsthema gefunden. Wir haben Telefonnummern getauscht und werden ein Treffen organisieren. Da war das Fest dann schon etwas in den Hintergrund gerutscht. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich überhaupt nach Hause gegangen bin. Ein außergewöhnlicher Abend.