Hippotherapie & der Sommer

Hippotherapie morgen abgesagt, zu heiß

Jetzt wird es schlagartig Sommer, in großen Schritten geht es der Hitze entgegen. Den Frühling haben wir dieses Jahr mal wieder übersprungen, von kalt auf heiß in wenigen Tagen. Ohne Übergangszeit, aber so ist das Wetter eben jetzt. Mich wundert es nur, dass mir die Hitze nichts ausmacht, aber das kann ja noch kommen. Zumindest wenn ich mich nicht groß bewege, also Sofa sitzen. Gestern haben wir die Grillsaison bei einer Freundin in der Innenstadt eröffnet, am Freitag war ich im Biergarten. Weltreise mit der Stadtbahn, von Riedenberg nach Steinhaldenfeld, also eine Stunde unterwegs. Schon lustig, da wohne ich seit 40 Jahren in Stuttgart und bin diese Strecke mit der Stadtbahn noch nie gefahren. Hätte man mich dort ausgesetzt, hätte ich gar nicht gewusst wo ich überhaupt bin. Vom Wetter her sehr angenehm und richtig erholsam. Den Biergarten bzw. das Lokal habe ich bei meinen lokalen Ausflug Tips gelistet. Gestern dann die Grillsaison eröffnet. Zwar mir einem Elektrogrill auf dem Balkon, aber egal. Gegrillt ist gegrillt.

Morgen hätte ich Hippotherapie mit 2 Freunden aus meiner AMSEL Gruppe. Wir haben uns heute Vormittag kurz telefonisch besprochen und einstimmig entschieden, die Hippotherapie morgen abzusagen. Ich erinnere mich dabei noch an einen meiner Blog Einträge aus dem letzten Jahr… die Hitze und die Inkonsequenz. Das passiert mir nicht mehr, man muss nichts erzwingen. Der Wetterbericht spricht von 32° C morgen und von Gewittern gegen Abend. Alles Dinge, die mit dem Reiten nicht konform sind. Da gibt es dann gar nichts zu groß zum Überlegen, die einzig richtige Schlussfolgerung ist: Absagen. Und genau das habe ich heute auch gemacht. Es gibt noch genügend andere Tage, an denen die Hippotherapie besser möglich ist. Wir haben uns vorgenommen, die Hippotherapie nur dann zu machen, wenn es wirklich passt. Das ist dort auch mit den Therapeuten so abgesprochen. Bei zu großer Hitze, Gewitter, Regen etc. geht es einfach nicht. Fertig.

Party ins Wasser gefallen

Gestern war ich zu einem Geburtstag bei meinen Nachbarn eingeladen. War schade gewesen, dass das Wetter einfach nicht mitgespielt hat. Hätte es nicht geregnet, dann hätte der Geburtstag im Garten stattgefunden, das wäre für mich möglich gewesen. Ich komme mit dem Rollstuhl bei meinen Nachbarn aber nicht in das Haus. Zu viele Treppen davor. Schade, früher ging das noch. Mit Gehstützen die Treppe hoch, innen dann eben mit dem Rollator weiter. Die Zeiten sind aber vorbei, ich schaffe die Stufen einfach nicht mehr. Wenn ich einen richtig guten Tag habe, dann schaffe ich die 3 Treppenstufen in meinem Haus. Meistens nehme ich für die paar Stufen aber den Treppenlift. Vor ein paar Wochen, nach dem Cortison, bin ich die 3 Stufen ohne Gehstütze (Krücke) hochgekommen. Man hat mit dem Cortison eben so seine Momente… also Phasen, in denen es richtig gut läuft.

Damit muss man aufpassen, viele fallen in der Cortison Phase in ein tiefes Loch. Plötzlich läuft alles leicht und man kommt richtig gut vorwärts. Da darf man nicht euphorisch werden, es hält nämlich nicht lange. Alles läuft wunderbar, dann, schlagartig ist es vorbei. Der Zustand wie davor ist wieder eingetreten. Eigentlich weiß man das, aber viele fallen nach solchen Erlebnissen in ein Loch und sind niedergeschlagen. Das passiert mir nicht. Ich weiß, dass die guten Phasen nach dem Cortison nur von kurzer Dauer sind.

Jedenfalls wurde der Geburtstag im Haus gefeiert, dann eben ohne mich. Ich bin wegen so etwas nicht sauer oder verärgert, es ist eben so. Bei mir gab es gestern Spargel zu essen. Wir haben ein Rezept ausprobiert, mediterrane Spargelpfanne. Konnte ich mir gar nicht vorstellen, da im Rezept frischer Rosmarin verwendet wurde. Das zu Spargel ? Egal, ausprobieren. Erstaunlicherweise war das Rezept richtig gut gewesen und ich habe es in meine Rezeptsammlung aufgenommen.

Sonntag geht’s ins Kino, Aliens. Da gibt es eine interessante Vorgeschichte zum Thema „Kartenreservierung“. Mehr dazu hier.

Heringsbrötchen zum Frühstück

Nach dem üppigen Essen gestern Abend beim Inder, ging´s nach einem Film um halb eins ins Bett. Vor dem Essen gab es einen Vorspeisen Teller für 2 Personen, mit dem Ergebnis, dass ich mein reguläres Essen nicht ganz aufgegessen habe. War mir einfach zu viel gewesen. Ich habe mir im Januar vorgenommen aufzuhören, wenn ich satt bin. Die Zeiten sind vorbei, dass ich alles aufessen muss nur weil es bezahlt ist. Auch wenn es den schwäbischen Grundregeln (zahlt isch, gässa wird) widerspricht, es klappt ganz gut so. Wenn satt, dann satt.

Heute nach dem Aufstehen, also um 11 Uhr, ging es auf das Feuerwehrfest unserer Nachbar Feuerwehr. Um 12 Uhr dort angekommen, gab es erst mal Frühstück. Heringsbrötchen und ein Weizen. Eben rustikal 😉
Der Besuch dort ist eigentlich selbstverständlich, die Abteilung dort besucht unser Feuerwehrfest auch immer. Wir sind Nachbarn, deren Feuerwehrhaus ist etwa 500 Meter von unserem entfernt. Aber in einem anderen Stadtteil. Um 14 Uhr ab nach Hause, die Müdigkeit kam dann irgendwie nachträglich noch durch. Lag aber vielleicht auch an dem Bier auf nüchternen Magen. Jetzt ist Ausruhen angesagt, morgen geht´s wieder Reiten.

REHAB Messe in Karlsruhe

Gestern war ein langer und auch anstrengender Tag. Klar, ist es nicht anstrengend im Rollstuhl zu sitzen, aber den ganzen Tag neue Eindrücke zu verarbeiten kostet auch Kraft. Das Thema heißt Reizüberflutung. Kommen zu viele und ständig neue Dinge zusammen, die der Körper wahrnehmen muss, ist er irgendwann überfordert. Auch wenn es physisch nicht anstrengt. Damit muss man leider leben, man kann es nicht unter den Tisch kehren oder ignorieren. Da tut dann Abends wirklich ein Glas Wein in aller Ruhe zum „runterkommen“ gut.

Um 10 Uhr vormittags habe ich mich mit meinen Eltern auf den Weg nach Karlsruhe gemacht. Ein Glück, dass meine Eltern bei Pforzheim wohnen, da sind es zum Messegelände nach Karlsruhe gerade einmal 30 Minuten. Die Messe dort beginnt um 10 Uhr, um 10:45 Uhr waren die Parkplätze an der Messe schon so gut wie voll. Mein Ziel war es eigentlich, dort nach einem „einfachen“ Rollstuhl als Zweitrolli zu suchen. Also einfach manuell und nur, um vom Haus in´s Auto zu kommen. Da lohnt es sich einfach nicht, die E-Räder jedes mal umzubauen. Zweitens wollte ich dort mit dem Hersteller meines Rollstuhls sprechen, da die linke Fußraste immer mehr an Stabilität verliert. Dieses Vorhaben war erfolgreich, die Suche nach einem Zweitrolli jedoch unmöglich. Auf der Messe kann man nichts kaufen. Wir haben uns dann mit Anschauen und interessanten Gesprächen mit einigen Herstellern die Zeit vertrieben. Man muss die Eindrücke dort wirklich in Ruhe verarbeiten, weil man doch auch Einiges sieht, dass etwas schwer verdaubar ist. Gerade die Bereiche in den Hallen, bei denen es um Pflege und Hilfsmittel für Kinder geht, sind schon schwere Kost. Das hört sich wirklich blöd an, aber bei dem was man da so alles sieht kann man froh sein, dass man nur MS hat.

Insgesamt muss man aber schon sagen, dass der Besuch der REHAB ein Pflichtprogramm ist, wenn man selbst von einem Handicap betroffen ist. Nirgendwo hat man bessere Informations- und Beratungsmöglichkeiten wie dort. Kein Wunder, dass die Besucher aus dem halben Bundesgebiet kommen. Ganz nebenbei… ich habe noch auf keiner Messe so viel an Essen, Getränken, Süßigkeiten etc. bekommen wir auf der REHAB. Das war wirklich extrem, auf der Slow Food in Stuttgart gab es weniger zu Essen ! An einem Stand sind Eismaschinen gestanden, an denen man sich selbst bedienen konnte. Belegte Brötchen, Häppchen, Kaffee, Kuchen, Popcorn, Getränke gab es dort. Mein Vater hatte sogar einen Stand gesehen, der verschiedene Antipasti wie gefüllte Weinblätter etc. kostenlos verteilt hatte. Zwar Sinn verfehlt, aber dennoch eine nette Sache. Niemand hatte sich daran gestört, dass die Menschen nur zum Essen an diese Stände gegangen sind.

Abends dann zurück in Stuttgart, ging´s zum AMSEL Treffen meiner Selbsthilfegruppe in ein italienisches Lokal. Den Tag mit einem Bier und einem Glas Wein ausklingen lassen. Heute Abend gibt es einen Spargelauflauf mit grünem Spargel. Ein neues Rezept, dass noch unbedingt probegekocht werden muss. Es kommt Besuch, da lohnt es sich dann auch. Morgen dann Inder, da war ich schon lange nicht mehr Essen.

Ich habe eine neue Seite auf meiner Homepage erstellt, in der es um barrierefreie Lokale in der Stadt geht. Da ist auch das indische Lokal aufgeführt.

Theaterhaus Stuttgart

Gestern Abend war ich in „Caveman“ von Martin Luding im Theaterhaus Stuttgart gewesen. Die Karten hatte ich schon vor längerer Zeit gekauft, da das Stück sehr bekannt und seit Jahren immer ausverkauft ist. Es war das erste Mal, dass ich im Theaterhaus auf dem Pragsattel gewesen bin. Eigentlich eine Schande. Ich wohne seit 40 Jahren in Stuttgart und bin schon unendliche Male am Theaterhaus vorbeigefahren, war aber noch nie dort gewesen. Es wurde Zeit, und über das Beziehungsstück zwischen Mann und Frau habe ich schon so viel Positives gehört, so dass ich es auch einmal sehen wollte. Gestern Abend war es dann soweit, zu dritt waren wir im Theaterhaus.

Wir sind öffentlich mit der Stadtbahn auf den Pragsattel gefahren, eine sehr unkomplizierte Anreise. Die Haltestelle „Maybachstraße“ ist dort vor der Türe, geregnet hatte es auch noch nicht. Optimal alles. In der Gastronomie vor dem Theaterhaus hatte ich einen Tisch reserviert, es war Zeit zum Abendessen. Wieviel Zeit der Ausflug in das Lokal brauchte, wussten wir natürlich nicht. Daher habe ich den Tisch 1,5 Stunden vor der Aufführung bestellt. Wäre gar nicht nötig gewesen, die sind in der Gastronomie sehr gut organisiert. Keine langen Wartezeiten auf die Bestellung, das Essen übrigens sehr gut und auch nicht wirklich überteuert. Diesbezüglich hatte ich eigentlich schon Schlimmes befürchtet, da Theatergastronomie = Gelddruckmaschine. Es gab Rote Beete Gemüse mit Lauch auf einer Tomatensoße und Serviettenknödel. Es muss auf der Speisekarte jetzt natürlich „Tomaten Sugo“ heißen… lächerlich. Wir sind im Schwabenland, das heißt Soße und ist nichts Anderes. Eine sehr gute und anständige Portion für 11 Euro, da kann man nichts sagen. Kam mir vom Essen her auch sehr entgegen. Nichts „Schweres“ und leicht zu essen.

Sind dann rechtzeitig in das benachbarte Theaterhaus gegangen, dort war es dann richtig voll. Es sind mehrere Veranstaltungsräume dort, entsprechend auch die Menschenmengen. Ich hatte schon ein etwas ungutes Gefühl, da ich noch immer mit Cortison vollgeblasen bin und mich nicht mit Viren etc. anstecken soll. Insgesamt war ich vom Theaterhaus aber sehr positiv angetan. Auf jede Ebene fährt ein großer Aufzug und in fast jedem Stockwerk gibt es eine Rolli Toilette (mit Euroschlüssel). Die Rolli Sitzplätze im Saal perfekt, man sitzt fast auf der Bühne und hat freie Sicht. Kurz gesagt: Jederzeit wieder, es passt dort einfach alles.

Das Stück selbst unterhaltsam, aber vermutlich muss man verheiratet sein, um alles richtig verstehen zu können. Meine Erwartungen hat das Stück nicht so ganz erfüllt, vermutlich habe ich auch einfach etwas Anderes erwartet. Es war aber ein schöner und unterhaltsamer Abend. Die nächsten Veranstaltungen (Comedy) im Theaterhaus sind bereits gebucht, Ingo Appelt & Alfons im Oktober dann.

Um 23 Uhr ging´s dann zurück zur Stadtbahnhaltestelle. Inzwischen hat es leicht geregnet, auf den Schirm konnte man aber noch verzichten. Am Hauptbahnhof ist die Bahn dann richtig voll geworden. Letztes Wochenende Frühlingsfest und leichter Regen, damit ist alles gesagt. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich die Besucher des Frühlingsfestes sehe. Da gehen Schwaben in Dirndel und Lederhosen bekleidet auf ein Fest und spielen „bayrisch“. Hallo ? Haben die denn gar keinen Stolz auf ihre Herkunft oder wären sie gerne Bayern ? Sollen die doch mal eine schwäbische Tracht aus dem Schwarzwald oder von der Alb anziehen, denn ein Schwabe in bayrischen Lederhosen finde ich lächerlich. Da passt etwas grundlegend nicht zusammen.

Ich war von dem ganzen Abend angetan, das Theaterhaus hat mich nicht das letzte Mal gesehen. Alles einfach und sehr unkompliziert, gerade auch für Rollstuhlfahrer. Gegen Mitternacht gab es noch einen Wein bei mir zuhause, heute ausgeschlafen, Salat gegessen und hier im Blog geschrieben. Kommende Woche geht´s auf die REHAB nach Karlsruhe. Man muss was unternehmen, nicht zuhause versauern und den Kopf in den Sand stecken. Das Leben ist bunt 😉

neue Cortison Runde

seit gestern bekomme ich wieder mein vierteljährliches Cortison beim Neurologe. Es sind 3 Infusionen hintereinander, jeden Tag 1.000 mg Cortison. Die brachiale Menge von 3.000 mg stoppt jede Entzündung im Körper, mit den Nebenwirkungen aufgedreht sein und schlecht schlafen können. Wobei ich sagen muss, gestern habe ich sehr gut geschlafen und von unruhig sein keine Rede. Eher im Gegenteil, bin um 21:30 Uhr hundemüde ins Bett und habe sofort geschlafen. Naja, das kann sich ja diese Nacht noch ändern. Insgesamt vertrage ich diese Menge an Cortison aber ziemlich gut, zum Glück. Von anderen Mitgliedern meiner Amsel Gruppe habe ich da schon üble Erfahrungen gehört.

Die zweite Runde heute war ebenfalls problemlos. Eine Infusion ist nicht wirklich etwas Dramatisches, obwohl es sich so anhören mag. Man darf das nicht vergleichen mit Infusionen, die man stationär im Krankenhaus bekommt. Dort wird einem eine Kanüle in die Hand gelegt, würde ich nie, nie mitmachen. In der Praxis meines Neurologen werden auch täglich Infusionen gegeben, aber das ist eher wie Blutabnahme. Da die Infusion ja nicht mehrere Stunden läuft, reicht auch eine Butterfly Kanüle im Arm. Man sitzt ja eh nur da und wartet, aber schläft nicht mit der Kanüle wie im Krankenhaus. Daher diese undramatische Version. Die Butterfly Kanülen haben verschiedene Farben, immer die Blauen verlangen. Die sind sehr dünn und man merkt eigentlich gar nichts. Vermutlich sind sie für Kinder oder kleine Personen, aber die Infusion läuft genauso gut wie bei den dickeren grünen Butterflys. Das Cortison verursacht einen stark bitteren, unangenehmen Geschmack im Mund. Bei mir jedenfalls. Anfangs habe ich Bonbons nebenher gelutscht und Gummibärchen gegessen, was auch nicht immer den gewünschten Erfolg brachte. Heißer Tip: Einen Tropfen Eukalyptusöl in den Mund nehmen und das Thema bitterer Geschmack ist erledigt. Habe das Fläschchen mit dem Öl immer neben mir stehen. Sogar das Personal dort hat sich schon stark für die Methode interessiert, weil andere Patienten wohl ähnliche Erfahrungen mit dem Cortison machen. Ich hoffe mal, es werden die letzten Infusionen sein. Warten auf die Zulassung von Okrevus (Ocrelizumab) in Europa ist jetzt angesagt. Mein Neurologe ist ebenfalls überzeugt, dass das Medikament vor oder nach den Sommerferien in Europa auf den Markt kommen wird. Da die Zulassung in den USA uneingeschränkt durch ist, wird die Zulassung in Europa sicher sein. Ich mache noch ein Thema auf wegen des Cortison´s, da gib es noch mehr Nützliches zu berichten.

Auch heute wieder alles reibungslos verlaufen, wird morgen am letzten Tag wohl hoffentlich genauso sein.

Ach ja, am Dienstag hat sich mal wieder mein linker Bremszug am Rollator verabschiedet. Habe eh schon dauernd darauf gewartet, die Zeit war schon längst überfällig. Kein Problem, daheim liegen noch ein paar Bowdenzüge aus dem Fahrradgeschäft 😉


Update Haushaltshilfe

gestern war meine Haushaltshilfe wieder da gewesen. Ich bin zuversichtlich, dass das grundlegende Gespräch über die Terminabsprache letzte Woche zu einem Erfolg führen wird. Anscheinend sollen jetzt Tag und Uhrzeit fest stehen und sich künftig nicht mehr ändern. Ich glaube ja viel, dann versuchen wir´s damit jetzt auch mal.

Ich war über 20 Jahre selbständig, wenn ich Terminabsprachen mit meinen Kunden so gehandhabt hätte, wäre ich nach dem zweiten versauten Termin rausgeflogen. Wenn sich die Situation mit dem ASB nicht normalisiert, wird es dort auf´s Gleiche herauslaufen.

Warten wir´s ab. Heute Abend geht´s in Theaterhaus…

Zwiebelrostbraten essen

Das Wetter ist allmählich schon nervig, so kann man sich nicht wirklich an eine Temperatur gewöhnen. Zum Glück bin ich nicht wetterfühlig, aber man muss ja auch nicht alles mitnehmen. MS ist ja schon genug 😉 Zurzeit ist es recht ruhig, auch mal nicht schlecht. Am Dienstag habe ich dem ASB mal telefonisch einen Einlauf verpasst und unmissverständlich klargestellt, dass es so einen Termin Zirkus wie letzte Woche bei mir nicht mehr geben wird. Jetzt bin ich mal gespannt, wie sich die Terminplanung für meine Haushaltshilfe zukünftig gestaltet.

Gestern waren wir zu viert Rostbraten essen im Holiday Inn, zumindest esse ich dort immer einen. Es war auch Zeit, wieder mal das Gutscheinbuch zum Einsatz zu bringen. Für mich ist der schwäbische Zwiebelrostbraten die Messlatte eines Lokals. Obwohl dort die Zwiebeln teilweise frittiert sind, was eigentlich gar nicht geht, ist das Holiday Inn in meinen Augen der Spitzenreiter. Beim Essen gehen bin ich von Natur aus geizig, liegt vermutlich daran, dass ich ein Schwabe bin. Dort ist der Zwiebelrostbraten jedenfalls wirklich das Geld wert, und so etwas sage ich selten. Das Gutscheinbuch macht obendrein alles noch interessanter, da die Essen immer nur die Hälfte kosten.

Der Rostbraten mit Bratkartoffeln war perfekt wie imer. Dazu gab es einen “kleinen” gemischten Salat, den ich gleich weitergegeben habe. Viel zu viel alles, zumal es davor schon einen Gruß aus aus der Küche in Form von warmen Baguette mit 3 verschiedenen Kräuterbutter gab. Ich habe es sogar hingekommen, halbwegs unfallfrei zu essen. Das bedeutet, die Tischdecke war nur leicht mit Soße versaut und eine normale Wäsche wird ausreichend sein. Ich manchen Lokalen haben die sicherlich nach mir die Tischwäsche auch schon entsorgt. Nach dem halben Zwiebelrostbraten hat mir ein Freund den Rest in Stücke geschnitten. Die Feinmotorik in meinen Fingern hat es leider nicht mehr hergegeben. Ist eben leider manchmal so. Hatte mich nach dem Essen schon mit dem Gedanken getragen einen Wein zu trinken, aber ihn dann doch wieder verworfen. Schwabe, geizig, für 0,2 Liter 7,50 Euro.

Das Holiday Inn ist einfach klasse. Mit dem Auto in die Tiefgarage und mit dem Aufzug direkt ins Lokal. Für mich sehr praktisch, alles ebenerdig, Rolli Toiletten und viel Platz. Hotel eben. Die haben sogar einen Biergarten, die S Bahn Haltestelle ist gegenüber.

Dienstag beginnt die zweite Cortison Runde dieses Jahres. Ich hoffe, dass ich es so gut wie immer wegstecke.

“Slow Food” Messe Stuttgart

Gestern war ein wirklich langer Tag gewesen, der Besuch des “Slow Food ” in Stuttgart war ausgedehnter als erwartet. Viele kleine unerwartete Ereignisse haben den Tag stark in die Länge gezogen. 8 Uhr aufstehen, um 10 Uhr ging die Reise mit der Stadtbahn los in Richtung Landesmesse, erstaunlicherweise sehr zügig und unkompliziert. Das hat sich allerdings nach der Ankunft dort rasch geändert. Schon auf dem Fußweg zum Messegelände sind uns die ersten Besucher wieder entgegen gekommen, sehr verärgert und aufgebracht. Die Messe ging nicht um 10 Uhr los, sondern um 14 Uhr am ersten Tag. Auf der Homepage der Messe war diese Information nur so ganz nebenbei zu finden, die Ankündigung in den Zeitungen enthielt diese Information gar nicht. Entsprechend verärgert haben die Besucher umgedreht, die die Information aus der Zeitung hatten.

Da man ja nicht 3 Stunden in der Eingangshalle rumstehen kann, sind wir die 500 Meter zum Flughafen gelaufen (ich gefahren) um dort die Zeit totschlagen. Noch mal zurückfahren hätte sich nicht gelohnt. Haben dann dort im Burger King ein verspätetes Frühstück in Form eins Whopper Menüs eingenommen. Um 13:30 Uhr dann der zweite Anlauf zurück zur Messe. Nach dem Kauf der Eintrittskarten durften wir nochmal warten, bis die Hallen geöffnet wurden. Um dem großen Ansturm zu entgehen, war unser erster Weg auf das Freigelände in den Biergarten. Dort haben wir in aller Ruhe erstmal ein Bier getrunken, bis das große Hauen und Stechen vor den Zugängen in die Hallen abgeflacht war. Ein schönes Erlebnis, den ganzen Biergarten für sich alleine zu haben.

Dann ging die Tour durch die beiden Hallen los, in denen die Slow Food war. In den anderen Hallen waren Messen, die mich nicht wirklich interessiert haben. Die ersten zwei Stunden gingen noch auf der Messe, dann ging das Ganze in ein Durchschieben über. Interessant waren für uns die Winzer Stände und die französischen Käsestände. Mit viel Probieren haben wir nach 3 Stunden eine halbe Halle geschafft. Ich kann kein Olivnöl, Oliven und Nudeln mehr sehen. Teilweise hatte man den Eindruck, man wäre auf einer italienischen Hausmesse. Ein Stand eines Winzers aus Brackenheim hatte uns immer wieder angezogen, dort haben wir die meiste Zeit verbracht und letztendlich auch Wein bestellt. Ich hätte nie gedacht, einmal Geld für deutschen Wein auszugeben. Bisher hielt ich deutschen Wein eher für etwas um Soßen zu machen oder um Salat anzumachen.

Um 20:30 Uhr haben wir die Messe wieder verlassen in Richtung Bushaltestelle. Tja, um diese Zeit fährt der Bus aber nicht jede halbe Stunde, sondern nur noch stündlich. Hätten wir da mal eher drangedacht. Also wieder Fußweg zum Flughafen um dort mit der S-Bahn zurück in die Stadt zu kommen. Wie es hald so ist… S-Bahn gerade abgefahren. Kurz gesagt, ich war um 22:15 Uhr zu Hause.

Nach einem Glas Wein dann ins Bett, keinen Wecker stellen, ausschlafen. Heute früh klingelt das Telefon und 7:45 Uhr. Der ASB ist am Telefon um mir zu sagen, dass meine Haushaltshilfe heute  nicht um 15 Uhr kommt, sondern um 8 Uhr. Also in 15 Minuten. Weil es in der Wohnung aber wirklich nötig war, habe ich mir diese unverschämte Terminänderung gefallen lassen. Am Montag rufe ich beim ASB an und lasse da mal so richtig den Rauch in den Laden. Da ist die Chefin wieder persönlich erreichbar.

guter Tag heute

Man soll nicht nur jammern und über Negatives schreiben, es darf auch gerne mal was Positives sein. Nun ja, ich beklage mich eh schon sehr selten oder jammere, und wenn es mal kein guter Tag ist, dann ist es eben so. Kann ja in einer Stunde wieder ganz anders sein, mit dieser Willkür der Krankheit und der damit verbundenen Unplanbarkeit muss man nun mal leben. Ich sehe die ganze Sache immer erstmal ganz entspanntt, Herzinfarkt gefährdet bin ich da wohl eher weniger. Ich bin in der Küche auch schon mal hingefallen, zum Glück neben dem Servierwagen in dem die Getränke stehen. Also erst mal ein Bier auf dem Boden aufgemacht, bevor ich mich auf den Weg zum Aufstehen ins Schlafzimmer über den Boden schiebe. Man kann die Situation ja eh nicht ändern, in der man gerade ist. Also für was aufregen.

Heute geht es mir relativ gut, den ganzen Tag eigentlich schon. Liege im Wohnzimmer auf dem Sofa und höre Musik. Und zwar richtig. Für was hat man denn sonst Lautsprecher und Subwoofer ? Gelegentlich muss man ja mal testen, ob alles richtig funktioniert. Da müssen die Mieter eben durch, aber zum Glück gehört mir das Haus. Ich höre mir von meinen Mietern manchmal auch komische Geräusche an.

Die nächsten Tage ist einiges geplant. Morgen geht’s auf die Slow Ford Messe in Stuttgart. Ich bin recht zuversichtlich was den Besuch angeht. Es ist unter der Woche und wir fahren öffentlich zur Messe, also mit Bus und Stadtbahn. Letztes Jahr war es am Wochenende zu voll, zumindest mit dem Rollstuhl war es kein Spaß. Ich habe zwar eine Fahhradklingel, die ist aber in dem Gedränge viel zu leise. Man müßte eigentlich den Meisten über die Füße fahren. Wenn es sich lohnt, werde ich über den Messebesuch berichten.

Es ist Kochen angesagt an den anderen Tagen, eine Freundin will am Samstag zu Besuch kommen. Die Entscheidung ob es Indisch, Mexikanisch oder Lasagne gib, steht noch aus. Freitag lasse ich jedenfalls meine Haushaltshilfe mal Kehrwoche machen.

Hippotherapie angefangen

Am Montag vor zwei Wochen habe ich mit Hippotherapie angefangen, diese Woche war ich also schon zum zweiten Mal gewesen. Letztes Jahr hatte ich mit meiner Amsel Gruppe einen Schnupperkurs in Sachen Reiten. Das war zugleich auch das erste Mal, dass ich von so etwas überhaupt gehört habe. Ich kann mich noch gut an diese Erfahrung erinnern, auch dass ich beim ersten Reitversuch das Schlüsselerlebnis mit der Hitze hatte, was letztendlich zur Anschaffung meines Treppenlifts führte. Zwischenzeitlich habe ich mit 2 anderen Mitgliedern meiner Amsel Selbsthilfegruppe mit Hippotherapie auf privater Basis begonnen. Die Krankenkassen bezahlen keine Hippotherapie, also Reittherapie mit Pferden. Warum auch immer, Physiotherapie kostet eigentlich fast das Gleiche, ist aber im Vergleich zur Hippotherapie so gut wie nutzlos. Man könnte fast glauben, dass es den Krankenkassen egal ist, ob man gesundheitliche Fortschritte macht oder nicht.

Da wird Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie mehrmals pro Woche bezahlt, auch wenn es dem Patient nur halb so viel bringt wie einmal 20 Minuten Hippotherapie pro Woche. Da könnte man fast glauben, dass die Kassen gar kein Interesse daran haben, dass sich der Patient gesundheitlich verbessert. Jeder Quatsch wird bezahlt, egal ob es dem Patient was bringt oder nicht. So ist das aber nun mal, wenn nicht gewinnorientiert gearbeitet wird. Da wird genau das bezahlt was abgerechnet werden darf, nicht mehr und nicht weniger. Dinge, die dem Patienten etwas nützen würden, werden nicht bezahlt – auch wenn es unter dem Strich für die Kasse kostengünstiger wäre.

Aus diesem Grund haben wir mit Hippotherapie auf eigene Rechnung angefangen. Man gibt sein Geld für so viel unsinnigen Quatsch aus, da ist es hier besser und sinnvoller investiert. Wir nutzen zu dritt ein Pferd, jeder für 20 Minuten. Auch wenn es zeitlich nicht sehr lange ist, kann es schon sehr anstrengend sein. Es werden Muskeln beansprucht, da man sonst nie nutzt. Nächstes Mal bringe ich Karotten und Bananen mit um die Pferde zu füttern. Ich habe extra nachgefragt, man darf die Tiere füttern. Die gesamte Atmosphäre dort ist entspannend und schön, da sollen die Pferde auch etwas davon haben. Wir machen die Therapie jetzt 10 Wochen lang, dann wird man sehen, was es bringt. Ich verspreche mir aber schon Einiges davon.