REHAB Messe in Karlsruhe

Gestern war ein langer und auch anstrengender Tag. Klar, ist es nicht anstrengend im Rollstuhl zu sitzen, aber den ganzen Tag neue Eindrücke zu verarbeiten kostet auch Kraft. Das Thema heißt Reizüberflutung. Kommen zu viele und ständig neue Dinge zusammen, die der Körper wahrnehmen muss, ist er irgendwann überfordert. Auch wenn es physisch nicht anstrengt. Damit muss man leider leben, man kann es nicht unter den Tisch kehren oder ignorieren. Da tut dann Abends wirklich ein Glas Wein in aller Ruhe zum „runterkommen“ gut.

Um 10 Uhr vormittags habe ich mich mit meinen Eltern auf den Weg nach Karlsruhe gemacht. Ein Glück, dass meine Eltern bei Pforzheim wohnen, da sind es zum Messegelände nach Karlsruhe gerade einmal 30 Minuten. Die Messe dort beginnt um 10 Uhr, um 10:45 Uhr waren die Parkplätze an der Messe schon so gut wie voll. Mein Ziel war es eigentlich, dort nach einem „einfachen“ Rollstuhl als Zweitrolli zu suchen. Also einfach manuell und nur, um vom Haus in´s Auto zu kommen. Da lohnt es sich einfach nicht, die E-Räder jedes mal umzubauen. Zweitens wollte ich dort mit dem Hersteller meines Rollstuhls sprechen, da die linke Fußraste immer mehr an Stabilität verliert. Dieses Vorhaben war erfolgreich, die Suche nach einem Zweitrolli jedoch unmöglich. Auf der Messe kann man nichts kaufen. Wir haben uns dann mit Anschauen und interessanten Gesprächen mit einigen Herstellern die Zeit vertrieben. Man muss die Eindrücke dort wirklich in Ruhe verarbeiten, weil man doch auch Einiges sieht, dass etwas schwer verdaubar ist. Gerade die Bereiche in den Hallen, bei denen es um Pflege und Hilfsmittel für Kinder geht, sind schon schwere Kost. Das hört sich wirklich blöd an, aber bei dem was man da so alles sieht kann man froh sein, dass man nur MS hat.

Insgesamt muss man aber schon sagen, dass der Besuch der REHAB ein Pflichtprogramm ist, wenn man selbst von einem Handicap betroffen ist. Nirgendwo hat man bessere Informations- und Beratungsmöglichkeiten wie dort. Kein Wunder, dass die Besucher aus dem halben Bundesgebiet kommen. Ganz nebenbei… ich habe noch auf keiner Messe so viel an Essen, Getränken, Süßigkeiten etc. bekommen wir auf der REHAB. Das war wirklich extrem, auf der Slow Food in Stuttgart gab es weniger zu Essen ! An einem Stand sind Eismaschinen gestanden, an denen man sich selbst bedienen konnte. Belegte Brötchen, Häppchen, Kaffee, Kuchen, Popcorn, Getränke gab es dort. Mein Vater hatte sogar einen Stand gesehen, der verschiedene Antipasti wie gefüllte Weinblätter etc. kostenlos verteilt hatte. Zwar Sinn verfehlt, aber dennoch eine nette Sache. Niemand hatte sich daran gestört, dass die Menschen nur zum Essen an diese Stände gegangen sind.

Abends dann zurück in Stuttgart, ging´s zum AMSEL Treffen meiner Selbsthilfegruppe in ein italienisches Lokal. Den Tag mit einem Bier und einem Glas Wein ausklingen lassen. Heute Abend gibt es einen Spargelauflauf mit grünem Spargel. Ein neues Rezept, dass noch unbedingt probegekocht werden muss. Es kommt Besuch, da lohnt es sich dann auch. Morgen dann Inder, da war ich schon lange nicht mehr Essen.

Ich habe eine neue Seite auf meiner Homepage erstellt, in der es um barrierefreie Lokale in der Stadt geht. Da ist auch das indische Lokal aufgeführt.

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