Cortison Therapie & Ocrelizumab

Die 3 Monate sind wieder vorüber und ich bekomme seit heute meine vierteljährliche Cortison Infusion verabreicht. Es sind immer 3 Infusionen mit je 1.000 mg Cortison, verteilt auf 3 Tage hintereinander. Die Menge ist eigentlich Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass der Körper selbst nur etwa 7 mg Cortison produziert. Bei dieser extremen Hochdosierung bleiben die bekannten Nebenwirkungen wie aufgeschwemmtes Gesicht etc. aus. Das kann bei regelmäßiger Gabe von 20 mg passieren, aber nicht bei 3.000 mg in 3 Tagen. Was für ein Glück auch, dass ich Cortison obendrein auch noch gut vertage. Außer ein paar Tage schlecht schlafen und müde sein, passiert bei mir nicht viel.

Somit kann ich mit den Nebenwirkungen gut leben. Eine 1.000 mg Portion läuft etwa 1 Stunde als Infusion, heute war sie sogar schon nach 30 Minuten in mich hineingelaufen. Ich kann mich noch an Oktober erinnern, wie die meine Arme beim Infusion anschließen total verstochen haben. Gut 3 Wochen habe ich wie ein Aussätziger ausgesehen. Heute wieder kein Problem, nach 5 Sekunden war ich angeschlossen und ich hatte es noch nicht mal richtig gemerkt.

Die Cortison Therapie ist zurzeit die einzige Behandlungsmöglichkeit bei chronisch progredientem Verlauf der MS. Aber nicht mehr lange. Ich spekuliere ja auf den Umstieg zu Ocrelizumab, das Mitte des Jahres auf den europäischen Markt kommen soll. Die Zulassung läuft bereits. Habe heute mit meinem Neurologe über den Umstieg gesprochen und nach seiner Meinung gefragt. Ocrelizumab wird als Therapiedurchbruch beworben, es gibt nichts Vergleichbares. Mein Neurologe ist auch der Meinung, so schnell wie möglich auf Ocrelizumab umzusteigen, wenn es auf dem Markt ist. Dann hoffe ich mal auf das Beste, bei vielen Vorankündigungen neuer MS Medikamente hat sich die tatsächliche Markteinführung immer wieder verschoben.

Hoffentlich klappt die Infusion morgen wieder so gut wie heute.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert