Warten auf Normalzustand

Die letzte Cortison-Runde für dieses Jahr ist fertig. Ich kämpfe noch immer mit dem ständigen “auf die Toilette rennen”. Ich weiß ja, dass in ein paar Tagen wieder alles normal ist, aber nachts jede Stunde aufzustehen, fängt allmählich an richtig zu nerven. Es ist schon etwas besser geworden, aber der Normalzustand ist noch nicht erreicht.

Momentan bin ich Zuhause gefangen, das Risiko fortzugehen ist mir gerade zu groß. Das Cortison fährt das Immunsystem herunter und man ist anfällig für jeden Blödsinn. Eine so starke Erkältung wie ich sie vor 10 Monaten hatte, brauche ich wirklich nicht nochmal. Daher ist jetzt Vorsicht und Ruhe angesagt. Mein Neurologe hat gesagt, nach etwa 5 Tagen ist das Cortison im Körper abgebaut. Ende der Woche sollte die Gefahr vorbei sein, bis dahin bleibe ich zu Hause. Körperlich bin ich zurzeit etwas gerädert und ich vermute, die unentspannten Nächte sind dafür verantwortlich. Das Cortison scheint diesmal etwas länger im Körper bleiben zu wollen. Immer wieder mal was Neues…aber es gibt Schlimmeres.

Gestern abend gab es Lachs Häppchen zu essen, heute mache ich einen Maultaschen Auflauf mit Mangold und Tomatensauce. Mit irgend etwas muss man sich ja beschäftigen. Am Wochenende geht es dann wieder mal Zwiebelrostbraten essen, sozusagen als Entschädigung für das Zuhause Rumsitzen.

Jetzt am Donnerstag will das Sanitätshaus kommen und meinen Rolli gebrauchsfertig machen. Na da bin ich mal gespannt, habe ihn ja erst vor 11 Wochen bekommen 😉

Cortison-Runde Nr. 4

Heute hat die letzte Cortison-Runde des Jahres begonnen, also wieder 3 Tage lang Cortison, täglich 1.000 mg. Seit einer guten Stunde bin ich wieder Zuhause bzw. bei meinem Eltern. Der erste Tag ist wieder völlig reibungslos verlaufen, schnell und unkompliziert. Ich vertage das Cortison richtig gut, hoffentlich auch diesmal wieder. Daher macht es mir auch nichts aus, noch weiter auf das angekündigte Medikament “Ocrevus” zu warten. Mein Neurologe hat heute gesagt, dass es dieses Jahr noch in Deutschland auf den Markt kommt. Dann schauen wir mal…

Bei der Blutkontrolle letzte Woche habe ich mal meine Colesterin und Zuckerwerte kontrollieren lassen. Langzeit Zuckerwerte. Da man eine Woche vor dem Cortison eh eine Blutkontrolle machen lassen muss, habe ichs das gleich mal mitmachen lassen. Alles in Ordnung.

Hoffentlich läuft diese Woche so gut wie sonst auch. Bisher hatte ich ja nie Problem mit Schlaflosigkeit oder Ähnlichem. Jetzt gibt’s Kaffee, etwas für die Wassereinlagerungen im Körper tun 😉

Kurztrip München

Die letzten 4 Tage war ich München gewesen, das erste Mal ganz ohne Auto. Ich wollte eh schon lange einmal mit der Bahn fahren, auch mal den Mobilitätsservice der DB ausprobieren. Da „Mann“ die Sachen für 2 Personen/4 Tage Übernachtung in einen Rucksack bekommt, sind wir jetzt erstmals mit der Bahn gefahren. Da hat sich der kleine Ausflug richtig angeboten. Es gab noch einige Dinge, die ich in München schon immer mal sehen wollte. So war ich z.B. noch nie im Deutschen Museum und im Hofbräuhaus gewesen. Beide Versuche das Museum zu besuchen, sind entweder an einem KFZ Schaden oder an Krankheit gescheitert. Deshalb diesmal Bahn.

Eine Woche vor der Zugfahrt habe ich mich beim DB Mobilitätsservice angemeldet und war über den kompletten Ablauf absolut begeistert. Dazu später mehr. Ich hatte weder mal ein Mercure Hotel in München gebucht, da die Rolli Zimmer in der Mercure Kette bisher immer gut waren. So auch diesmal. Sehr großes Zimmer mit Vorraum und einem bestimmt 12 qm großen Bad. Vermutlich waren es einmal zwei Zimmer, die jetzt zu einem Rolli Zimmer zusammengelegt wurden. Die Bushaltestelle war 2 Minuten weg und nach einmal Umsteigen in die S Bahn, war man nach kurzer Zeit direkt in der Innenstadt am Rathaus. Mit dem Rollstuhl in München, alles kein Problem. S Bahn, U Bahn und Bus gehen völlig problemlos. Dort braucht man keine Kletterausrüstung um in die Bahnen zu kommen. Sehr selten haben die Einstiege an alten Bahnen das „Stuttgarter Niveau“, aber sehr oft geht es auch ebenerdig in die Bahnen. Also alles ganz entspannt.

Wir hatten ein wirklich gutes Tagesprogramm, nicht zu stressig aber doch sehr interessant. Olympiaturm mit Park, BMW Museum, Deutsches Museum mit Verkehrstechnik Teil, Rathaus und natürlich die Brauhäuser. In München geht das alles mit dem Rollstuhl. Die Brauhäuser haben alle Rolli Toiletten und barrierefreie Zugänge, man kann wirklich überall hin. Ich war im Augustiner, Paulaner und im Hofbräuhaus. Das Hofbräuhaus hat ein gewisses Flair und scheint wirklich authentisch zu sein, der Rest ist eher rein für Touristen. Stichwort „Massenabfertigung“.  Man wird in den Brauhäusern allerdings wirklich zum Trinken getrieben. Im Hofbräuhaus gibt es nach 18 Uhr nur noch Bier in Maßkrügen, keine normalen 0,5 Liter Gläser mehr. Anders als erwartet, waren die Preise dort normal für Essen und Trinken, keine übertriebenen Touristenpreise. Die 4 Tage waren wirklich abwechslungsreich und durchweg schön. Insgesamt hatten wir auch richtig Glück mit dem Wetter, jeden Tag richtig Sonnenschein und nicht ein einziges Mal Regen. Gestern ging´s wieder zurück nach Stuttgart mit der Bahn.

Ich habe eine Homepage gefunden, auf der alle barrierefreien Brauhäuser, Museen, Gaststätten etc. aufgeführt sind. Eine so gute und informative Seite über eine Stadt habe ich selten gesehen.

So, jetzt zum Thema Mobilitätsservice. Ich habe mich telefonisch beim DB Mobilitätsservice angemeldet und gesagt, welche Bahnverbindungen ich benutzen werde. Interregio Express nach Ulm, dort umsteigen in die Regional Bahn nach München. 20 Minuten vor Abfahrt am DB Infostand im Bahnhof melden und los geht´s. Am Zug wartet dann bereits jemand von der DB und hilft beim Einsteigen über die Rampe in den Zug. Der Angestellte gibt dann wohl an den Zielbahnhof weiter, wo man sitzt. Dort angekommen, wartet bereits wieder das DB Personal und legt die Rampe vom Zug auf den Bahnsteig. Es ist alles von Anfang bis Ende komplett durchorganisiert, auch das Umsteigen. Sogar das Personal im Zug hat gewusst, dass ich mit dem Rollstuhl komme und hat geprüft, ob die Toilette im Zug für mich funktioniert. Auf der Rückfahrt ist sogar jemand von der DB mit mir an den Zug gelaufen und hat mir gezeigt, wo ich sitzen soll. So einen rundum Service habe ich von der DB nicht erwartet, man könnte da wirklich alleine reisen.


Heute Abend gibt es Kürbissuppe. Wir haben vor, den Hokaido Kürbis mit dem Elektromesser zu schneiden. Da bin ich schon gespannt, ob das funktioniert oder ob sich diese Idee als Flop erweisen wird. ich bin skeptisch, aber einen Versuch ist es wirklich mal wert. Die Idee mit dem Kürbis heute Abend kam kurzfristig, wenig Aufwand und bei der Jahreszeit genau das Richtige.

Theaterhaus Marathon fertig

so schön die letzten Wochenenden auch waren im Theaterhaus, irgendwann ist es auch mal gut. Gestern war ich bei Ingo Appelt zum Abschluss der Comedy Veranstaltungen im Spätjahr. Mehrmals pro Woche waren die bekanntesten Comedians im Theaterhaus zu sehen, die haben sich fast schon die Klinke in die Hand gegeben. Gestern hatten Ingo Appelt und Sebastian Pufpaff zeitgleich ihre Shows. Viele Veranstaltungen sind zeitgleich gelaufen, anders wäre die Vielzahl der Comedy Shows wohl kaum möglich gewesen. An den letzten Wochenenden habe ich also Christoph Sonntag, Alfons, Ingo Appelt und eine Show im Friedrichsbau Varieté „mitgenommen“. Jetzt ist gut, sonst werden die wöchentlichen Veranstaltungen noch zum Stress. Es ist ja eine gewisse Art Zwang, da man Karten gekauft hat und dann auch dort hin muss.

Résumé der letzten 4 Wochen: Anders als erwartet, war die gestrige Show von Ingo Appelt nicht mehr zu toppen. Vorbei sein niveauloser Wortschatz, mit nur ganz wenigen Ausnahmen. Ich habe selten jemanden gesehen, der ununterbrochen 90 Minuten am Stück Witze machen kann. Maximale Pause 5 Sekunden. Das kann man gar nicht alles erzählen, man muss es einfach sehen. Entsprechend voll war die Show auch, nur wenig vereinzelt freie Einzelplätze.

Jetzt ist das Theaterhaus erst einmal abgehakt für dieses Jahr, es war jetzt irgendwo auch etwas viel. Ich mache mich jetzt auf den Weg in die Küche an den Herd, die gestern angefangene Gulasch fertigkochen. Hat jetzt über Nacht gut durchgezogen und kann jetzt voll fertiggestellt werden. Der 5,5 Liter Topf ist mehr als gut gefüllt, dazu gibt es heute Abend Kartoffelklöse und Nudeln.

Sanitätshaus, die unendliche Geschichte

gerade war das Sanitätshaus hier, um die fehlerhaften E-Räder an meinem Rollstuhl zu tauschen und um die manuellen Räder anzupassen. Die E-Räder haben ja einen Elektronikfehler und zucken im Stehen, was mitunter nicht ganz ungefährlich sein kann. Ich kann ja nur nicht laufen, aber andere Menschen haben vielleicht noch mehr Einschränkungen. Wenn sich die Räder an einer roten Ampel plötzlich in Bewegung setzten und man mit den Armen nicht reagieren kann… da kann so etwas schon fatal enden. Bei mir zum Glück nicht, aber der Fehler verbraucht auch Akkuleistung. Jetzt habe ich zwei neue E-Räder bekommen, aber damit ist die Sache noch nicht abgeschlossen.

Meine manuellen, also die normalen Räder, passen noch immer nicht an den Rollstuhl. Das Sanitätshaus hatte ein Steckachsen Kit vom Hersteller dabei, damit ich die normalen Räder aufstecken kann, aber das Kit ist 5 mm zu kurz. Somit kann ich die Normalräder noch immer nicht benutzen. Ich brauche die normalen Räder aber. Für Indoor Geschichten wie Kino brauche ich keine E-Räder, da fahre ich selber. Jedes dieser E-Räder wiegt 12,5 Kg, mehr als der ganze Rollstuhl. Ach ja, das Sitzkissen hatte das Sanitätshaus auch nicht dabei. Jetzt dürfen die also zum 3. Mal kommen. Ich verstehe das eh alles nicht, hätte der Hersteller die Funktionen vor Auslieferung getestet, hätte man sich den ganzen Affenzirkus sparen können. Aber so ist das eben, die Angestellten müssen ja auch beschäftigt sein 😉


Morgen geht´s wieder ins Theaterhaus, Ingo Appelt ist in Stuttgart. Samstag kommen Freunde und ich mache Gulasch, alles selbstgemacht (ohne Päckchen). Da freue ich mich auch schon drauf und damit es sich lohnt, mache ich gleich einen großen Topf. Notfallessen für den Gefrierschrank.

Kirbe & Theaterhaus

Heute war bzw. ist noch Kirbe in meinem Stadtteil. Dieser Blog ist sozusagen live, ich bin gerade vor Ort und schreibe über das Smartphone. Die Feuerwehr betreibt hier den Pommesstand, einen Infostand und zeigt eine Löschübung auf dem Hof. Auch das Feuerwehrhaus ist geöffnet und kann besichtigt werden. Da es dort Mittagessen, einen ebenen Zugang und eine Rolli Toilette gibt, bin ich selbstverständlich auch dabei. Die Feuerwehr ist dort hauptsächlich präsent und betreibt lediglich den Pommesstand. Die anderen Stände werden von Obst- und Gartenbauverein und der Kirchengemeinde betrieben. Also warum zu Hause rumsitzen, wenn um die Ecke etwas los ist. Einige Freunde aus meiner amsel Gruppe waren auch da und sind gerade gegangen. Wir sitzen gerade im Freien und trinken Wein. Mal schauen, wie lange das Wetter noch hält.


Gestern Abend war ich wieder im Theaterhaus, diesmal bei Alfons. Da das Wetter nicht so vielversprechend aussah, sind wir vorsichtshalber gleich mit dem Auto gefahren. Bei den Temperaturen macht bei Regen im Rollstuhl sitzen keinen Spaß. Also ab ins Auto. Die Rolli Parkplätze waren alle belegt vor Ort, hätte man sich eigentlich decken können an einem Samstag Abend. Aber egal, wir haben dann einen der Kurzzeit Parkplätze für Kartenabholer genommen. Ich habe ja eine Ausnahmegenehmigung der Straßenverkehrsbehörde und darf auch im eingeschränkten Halteverbot parken. Die Show selbst hat ehrlich gesagt nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen. Ich kenne Alfons eher so im Bereich politischer Satire, das hatte ich gestern ziemlich vermisst. Die Show bestand aus einer einzigen großen Geschichte mit kleineren Einlagen aus anderen Themenbereichen. Nicht so ganz das, was ich nur vorgestellt hatte. Aber gut, der Abend war dennoch unterhaltsam.

Herbstfest Feuerwehr

Gestern war ich bei der Feuerwehr. Jedes Jahr vom 2. auf den 3. Oktober haben wir eine größere Veranstaltung, die sich 22er Bar nennt. Es ist eigentlich das Herbstfest mit der 22er Bar, aber die Veranstaltung ist inzwischen stadtbekannt unter dem Namen „22er Bar“. Der Name kommt daher, weil wir die Feuerwehr Abteilung Nr. 22 in Stuttgart sind. Alle Abteilungen in der Stadt haben Nummern, die alphabetisch festgelegt sind. Stuttgart Riedenberg ist an der Stelle 22. Schon vor ein paar Tagen wurden die Bar und die Lichtanlage in der Fahrzeughalle aufgebaut. Es ist eigentlich eine „Musik Party“ mit DJ und großer Bar, daher auch überwiegend junges Publikum.

Obwohl ich ja nicht aktiv mithelfen kann, besuche ich selbstverständlich das Fest. Ich gehöre ja auch zur Abteilung. Da es vom Wetter gestern etwas wage war, sind wir vorsichtshalber mit dem Auto an das Feuerwehrhaus gefahren. Es sind nur etwa 500 Meter, aber im Regen sitzen und Schirm festhalten im Rollstuhl, da ist selbst der kurze Weg kein Spaß. Eine viertel Stunde vor Festbeginn bin ich dort angekommen und im Hof haben bereits die ersten Besucher auf den Einlass gewartet. Wie gewohnt, hat sich innerhalb kurzer Zeit der Hof und das Feuerwehrhaus gefüllt. Das Fest ist inzwischen richtig gut aufgebaut und durchgeführt. Wir haben mittlerweile eigene „22er Bar“ Becher, Beschilderungen aus Kunststoff, Einlass- und Alterskontrolle usw. also alles was so dazugehört. Ich war ca. 2 Stunden vor Ort gewesen und bin nach der ersten Happy Hour wieder gegangen. Aktiv mitarbeiten kann ich ja nicht und irgendwann werden mir Musik und Nebelmaschine zu viel… sehr laut und für mich etwas zu viel Party. 22er Bar eben… www.22er-bar.de

Theaterhaus – Christoph Sonntag

In letzter Zeit ist einiges los, zumindest was Fortgehen und Veranstaltungen angeht. Das Theaterhaus bietet zurzeit einige interessante Comedy Shows an, so war ich gestern bei Christoph Sonntag gewesen. An den nächsten Wochenenden sind dann Ingo Appelt und Alfons angesagt, aber zurück zu gestern. Der große Saal (T1) war voll, bis auf wenige Einzelplätze. Die Karten habe ich erst recht spät gekauft, aber einen Rolliplatz bekommt man so gut wie immer. Die Begleitperson wird dann eben irgendwo anders hin gesetzt, aber für was brauche ich beim Sitzen eine Hilfe..?

Zuvor waren wir wieder in der Theatergastronomie essen, aber vorerst zum letzten Mal. Allmählich  hängt es mir zum Hals raus, ich möchte auch mal etwas Anderes (Neues) essen. Es gibt zwar eine Tageskarte, aber die ist relativ unspannend. Die Hauptkarte beinhaltet nur wenige Gerichte und wechselt seit einem guten halben Jahr nicht mehr –  und die für Schwaben interessanten Sachen habe ich inzwischen durch. Natürlich nicht Alle, denn wer will denn schon einen Fisch für 29 Euro oder einen Rostbraten für 25 Euro ohne Salat essen ? Jedenfalls war das Wetter noch so gut, dass wir außen gesessen sind.

Um 20 Uhr ging die Show los, richtig pünktlich. Sitzplatz in der ersten Reihe außen mit richtig viel Platz und freier Sicht auf die Bühne. Die ist ja nur ein paar Meter weg. Die Show war klasse, von Anfang bis Ende. Ich habe Christoph Sonntag zum ersten Mal live gesehen und war begeistert. Durchweg super und schwäbisch witzig, so wie ich mir es vorgestellt hatte. Da das Theaterhaus für Rollstühle wirklich bestens geeignet ist, sieht man auch entsprechend viele Rollifahrer. Alleine bei Christoph Sonntag waren wir schon zu dritt. In der Pause gab´s einen Rosé von der Bar, über den Preis darf man sich natürlich keine Gedanken machen. Aber er war gut gewesen.

Was ich immer mit am Lustigsten finde bei solchen Veranstaltungen… der Kabarettist kündigt das Ende der Show an, das Publikum beginnt zu Klatschen und die ersten Leute stehen auf und laufen in Richtung Ausgang. Die Türen sind aber noch geschlossen, das Licht ist noch aus und jedem ist klar, dass es noch eine Zugabe gibt – aber die Leute laufen schon zum Ausgang. Dann kommt ganz plötzlich die Zugabe und man steht blöd mitten im Weg 😉 . Das restliche Publikum sitzt noch. Jetzt überlegen sich die Personen, ob sie wieder auf Ihren Sitzplatz zurückkehren oder stehen bleiben. Hmmm erst mal stehen bleiben, die Zugabe ist ja bestimmt in 10 Sekunden vorbei. Oder auch nicht. Die Show geht also unerwartet weiter, man steht mitten im Weg oder steht noch vor der verschlossenen Ausgangstüre – alle anderen sitzen noch, die Show läuft wieder. Oh je, wie blöd muss man sich da vorkommen ?! Gar nicht, man bleibt vor der Türe stehen und wartet auf das Ende der Show. Aber vielleicht verkaufen die an der Bar ja neben Bier und Wein auch noch Kekse oder was zum Rauchen…


Heute Abend gibt es Zwiebelkuchen, natürlich selbstgemacht. Ein Freund bringt Most mit, ich mache den Zwiebelkuchen. Das Zubehör dafür habe ich gestern schon bekommen, Zwiebeln, Sauerrahm und Eier. Ich muss nur aufpassen, dass ich diesmal nicht wieder so viel Kümmel in den Kuchen werfe. War das letzte Mal etwas zu viel gewesen, aber ging gerade noch. Da wir nur zu dritt sind heute, wird wohl wieder etwas für den Gefrierschrank übrig bleiben. Ist auch gut so, Notfallessen. Wenn das Wetter mitspielt, gibt es auf der Terrasse Abendessen.

Morgen geht´s zum Italiener, Gummifisch in Tomatensoße essen. Letzte Woche beim amsel Treffen dort, habe ich den Tomaten-Tintenfisch bei einem Freund probiert, der ihn bestellt hatte. Ich war begeistert und hätte da die ganze Portion verputzen können…


dann… gestern hat mir das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg geschrieben und hat mir in einem 3 Seitigen Brief auf meine Anfrage geantwortet. Ich hatte mich an die Landesregierung gewandt und mich über das Stadtbahn Problem in Stuttgart geäußert. Die zuständige SSB spielt die Situation herunter, es gäbe gar kein Problem und alles würde funktionieren. Das Ministerium bietet mir sogar die Unterstützung des Landes Behindertenbeauftragten an und steht für gemeinsame Gespräche zur Verfügung. Anscheinend ist doch nicht alles so super in Ordnung.

Friedrichsbau Varieté

gestern war ich im Friedrichsbau Varieté in der Zaubershow „Illusion“ auf dem Stuttgarter Pragsattel. Die Karten für die Show waren Freikarten, die ich aufgrund meiner Beschwerde über eine Show im Juni erhalten hatte. Ich war dort am 22.06. gewesen und da ist einiges schief gelaufen in Sachen Temperatur und Belüftung des Varieté, so dass ich die Show in der Pause verlassen habe. Nach einer schriftlichen Beschwerde, habe ich dann 2 Freikarten für die Show „Illusion“ bekommen. Mit so einem guten Kundenservice hatte ich nicht gerechnet.

Mit der Stadtbahn ging´s gestern Abend auf den Pragsattel in das Varieté, das Wetter hat ja mitgespielt. Zuvor noch zum Abendessen in die benachbarte Gastronomie des Theaterhauses. Zum Glück hatte ich reserviert, sonst wäre es mit einem Sitzplatz zum Abendessen eng geworden. Die Theaterhaus Gastronomie scheint gut besucht zu sein. Es war voll. Zum Essen gab es gebratene Serviettenknödel mit Lauch-Rote Beete Gemüse, das diesmal leider etwas trocken und fad ausgefallen ist. Das hatte ich dort schon anders gegessen.

Auf 20 Uhr ging´s in die Illusion Show im Varieté. Wir hatten einen Sitzplatz in der Reihe 1 und konnten alles recht gut sehen. Ich hatte schon befürchtet, dass wir wegen der Freikarten irgendwo hin abgestellt werden. Dem war aber nicht so, die Plätze waren vernünftig. Die Show selbst war wirklich unterhaltsam und hatte keine Längen. Es war eine Mischung aus Illusionen like Ehrlich Brothers, Magie, Gedankenlesen und lustigen Einlagen. Man hat gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist, da die 2 stündige Show keine Längen hatte. Es war durchweg etwas geboten und Langeweile kam nicht auf. Kurz gesagt, ein schöner und unterhaltsamer Abend.

Nach 23 Uhr ging´s mit der Stadtbahn zurück. Wir sind rechtzeitig vor dem Hauptbahnhof von der U6 in die U7 gewechselt, die zu mir nach Hause fährt. Gestern war nämlich der erste Tag Volksfest auf dem Cannstatter Wasen, am Hauptbahnhof umsteigen ist da nicht lustig. Vor allem nicht um diese Uhrzeit. Wie gedacht, hat sich die Stadtbahn an Bahnhof und Schlossplatz richtig gefüllt. Nur noch Stehplätze. Zum Glück waren wir am Hauptbahnhof dann schon in der Bahn und ich hatte meinen Rolli Sitzplatz auf dem Kinderwagenplatz. Mit dem Rollstuhl rangieren in einer vollen Stadtbahn macht nämlich keinen Spaß.

Heute Abend gibt´s Mexikanisch bei mir zu Hause. Fajita mit Huhn, diverses Zubehör zum Füllen, frisch gemachte Guacamole usw. Morgen Kino, der Film Kingsman ist angelaufen und der erste Teil war schon sehr vielversprechend. Danach zum Abendessen ins Woody´s nebenan. Da war ich schon länger nicht mehr und ich möchte mal wieder eine Ofenkartoffel mit Zubehör und Salat essen.

…die nächsten Wochen werden lustig, ich habe bereits Karten für 3 Comedy Shows im Theaterhaus. Christoph Sonntag, Ingo Appelt und Alfons. Da ist jedes Wochenende was geboten und das Theaterhaus ist wirklich klasse. Rollstuhl heißt nicht, dass man nur zu Hause rumsitzen muss.

Hippotherapie abgesagt

Mit der Hippotherapie, die eigentlich am Montag hätte wieder beginnen sollen, gibt es ein paar “Ungereimtheiten”. Da uns eine Person abgesprungen ist, sind wir nur noch zu zweit und für zwei Personen ist eine Stunde Reiten einfach zu viel. Alle Versuche, die Zeit für 2 Teilnehmer zu reduzieren, sind gescheitert. Die Hippotherapie möchte ihre Zeit nur stundenweise verkaufen, eigentlich völlig unverständlich. Andere Patienten reiten dort ja auch nicht stundenweise. Ich habe daher vielmehr den Eindruck, die Hippotherapie hat einfach keine Lust oder die Verhandlungen waren ihr zu nervig.

Genau das waren sie mir auch und deshalb habe ich mich anderweitig orientiert. Wer nicht will, der hat schon. Es gibt in Stuttgart schließlich noch andere Ergotherapeuten, die auch Hippotherapie anbieten. Nach relativ kurzer Recherche im Internet, war schnell ein Ersatz gefunden. Im Frühjahr geht es dort los, und zwar in einer Reithalle. Es ging nicht sofort, da es dort wegen sehr hoher Nachfrage eine Warteliste gibt. Kein Wunder auch, dort wird über Ergotherapie mit der Krankenkasse abgerechnet. Das heißt soviel, ich muss es nicht wie bisher selbst bezahlen. Hätte ich mich da mal lieber vorher erkundigt, was für Möglichkeiten es überhaupt gibt. Es hängt aber auch mitunter von der Krankenkasse ab und meine Kasse (Techniker) bezahlt die Therapie mit Tieren.

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… nach der Erfahrung im Urlaub mit dem Hamburger Verkehrsverbund und den  rollstuhlfreundlichen Haltestellen in Hamburg, habe ich mal die Landsregierung Baden-Württemberg angeschrieben. Dort gibt es eine Bürgerbeauftragte für Anftragen. Man kann ja mal erklären, wie rollstuhlfeindlich der ÖPNV in der Landeshauptstadt wirklich ist und wie andere Städte mit dem Thema Mobilität und Rollstul umgehen. Vielleicht trifft man dort auf offene Ohren, weil den Stuttgarter Verkehrsverbund interessieren Anfragen seiner Kunden nur herzlich wenig.

Heute Abend ist amsel Treffen bei meinem Lieblings Italiener in der Nähe. Da freue ich mich schon drauf…Vielleicht kann man dort dem schönen Wetter sogar noch etwas auf die Terrasse sitzen.