Ich hatte gestern wieder eine MRT (Kernspintomographie), die zweite dieses Jahr. Diesmal Hals- und Brustwirbelsäule, der Bereich, der für das Gehvermögen zuständig ist. Das Ergebnis wie immer unverändert. Das soll heißen, schlecht wie immer, aber keine neuen Entzündungsherde dazugekommen. Ich habe meinen Radiologen inzwischen gewechselt, die Aufnahmen meines „alten“ Radiologen waren einfach zu schwach bzw. schlecht. Die neue Praxis hat ein Gerät mit 3 Tesla Stärke, da sieht man dann wirklich alles. Der Krankenhaus Standard liegt bei einer Stärke von 1,5 Tesla (Magnetfelddichte), entsprechend ist die Praxis ausgebucht und es gibt monatelange Wartezeiten auf einen Termin. Es wissen wohl einige Patienten, dass die Praxis über ein 3 Tesla Gerät verfügt.
Nun aber zu meinen grundsätzlichen Gedanken über die MRT. Zuerst muss man sich mal überlegen, wem die MRT etwas bringt bzw. welchen Nutzen sie für wen hat. Mir, also dem Patienten, bring die MRT nichts – außer Stress. Meinem Neurologen bringt die MRT eigentlich auch nichts, finde ich jedenfalls. Dass ich Entzündungsherde im Rückenmark und in der Brustwirbelsäule habe, weiß er. Sonst hätte ich ja keine MS, und diese Entzündungen sind auch schon auf allen alten MRT Bildern von mir zu sehen. Hätte der Neurologe ein Mittel gegen MS, dann würden die Aufnahmen etwas bringen. So aber bekommt er bestätigt, dass ich Entzündungsherde in Rückenmark etc. habe, machen kann er aber nichts dagegen. Selbst wenn neue Entzündungen dazugekommen wären, kann er nichts anderes machen, wie mir Cortison zu geben. Das bekomme ich aber eh alle 3 Monate, weil meine Verlaufsform chronisch progredient ist. Da gibt es keine Auswahl an Medikamenten. Das Ergebnis der MRT hat also keinen Einfluss auf eine Behandlungsmethode oder auf Medikamente.
Fazit: Die komplette MRT (2x) kostet die Krankenkasse ca. 1.600,- Euro. Der Arzt erfährt etwas, das er eh schon weiß – machen kann er aber nichts dagegen. Selbst wenn sich das Ergebnis negativ verändert hätte, könnte er nichts dagegen machen. Für mich bedeutet die MRT Stress, sie ist nur eine Bestätigung für den Arzt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Da stellt sich mir schon die Frage, ob ich mich dem aussetzen muss. Nein. In 5 Jahren kann ich vielleicht nochmal darüber nachdenken, eine MRT zu machen.