Gestern habe ich einen neuen Pflegegrad erhalten. Ich muss da etwas ausholen… ich trage mich ja seit längerem schon mit dem Gedanken, einen höheren Pflegegrad zu beantragen, habe das Vorhaben aber immer wieder verworfen. Die Voraussetzungen erschienen mir als zu hoch und nicht gegeben zu sein. Bis ich vor einiger Zeit bei meiner Hausärztin war, weil ich das Merkzeichen „H“ für meinen Schwerbehindertenausweis beantragt habe. Meine Hausärztin wurde vom Versorgungsamt angeschrieben, weil einige Fragen beantwortet wurden mussten. Deshalb war ich dort. Wir sind die Fragen zusammen durchgegangen und ich habe Antworten gegeben. Am Ende hatte meine Hausärztin gefragt, welchen Pflegegrad ich denn eigentlich hätte. Als ich 2 gesagt habe, hatte sie die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und gesagt, dass ich sofort eine Höherstufung beantragen soll. Erst beim Durchgehen der Fragen ist mir klar geworden, wie hoch meine Einschränkungen eigentlich so sind. Man lebt ja täglich damit und nimmt das gar nicht so richtig wahr.
Ich habe jedenfalls in den folgenden Tagen bei meiner Krankenkasse angerufen und habe eine Höherstufung beantragt. Dort wurde gefragt, wie alt mein letzter ärztlicher Befund war. Er durfte nicht älter als 6 Monate sein, war er auch nicht. Da der MDK wegen der aktuellen Corona Lage keine Begutachtung vor Ort macht, braucht man ein aussagekräftiges ärztliches Gutachten. Das bekomme ich ja alle 6 Monate vom Klinikum Stuttgart, ich muss ja vor jeder Ocrevus Infusion eine detaillierte Voruntersuchung machen. Kein MDK Gutachten ist genauer und die Befragung konnte telefonisch gemacht werden. Letzten Freitag war Termin und ich habe eine gute halbe Stunde mit dem MDK gesprochen. Gestern kam dann das Ergebnis per Post. Pflegegrad 3.
Mal schauen, ob mich die Sachbearbeiterin beim Versorgungsamt noch kennt wenn ich dort Anrufe. Ich gehe mal stark davon aus, dass der Antrag vom Versorgungsamt erstmal abgelehnt wird. Da haben die aber keine Chance, laut § 2 der VersMedV habe ich da nämlich ein Anrecht drauf. Das Klinikum Stuttgart hat mir in seinem letzten Bericht eine dauerhafte Abhängigkeit vom Rollstuhl wegen einer inkompletten Querschnittlähmung bescheinigt. Damit steht einem das Merkzeichen „H“ nämlich zu, und das beinhaltet schließlich einen Steuerfreibetrag von 3.700 € jährlich. Ich freue mich schon auf den Schriftverkehr mit dem Amt 😉
Ich kann natürlich nur über meine persönlichen Erfahrungen mit der Propionsäure berichten. Für mich haben sich ein paar Kleinigkeiten positiv verändert. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, ist aber so. Meine Verdauung tut jetzt besser und ich habe keine längeren „Durchhänger“ mehr tagsüber. Bin also insgesamt fitter. Bisher habe ich morgens so 30 – 45 Minuten gebraucht, um halbwegs vorwärts zu kommen. Das geht jetzt wesentlich schneller. Fampyra nehme ich gar nicht mehr jetzt, ich vermisse es auch nicht. Ich werde also die Propicum Kapseln auch weiterhin nehmen. Vielleicht ändern sich im Laufe der Zeit noch andere Dinge… Das Vitamin D3 in Verbindung mit Vitamin K nehme ich auch weiterhin. Es schadet ja nicht.