Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen

An dieser Stelle möchte ich etwas über das Thema „Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ nach § 40 SGB XI schreiben. Ein zunächst erstmal langweiliges Thema, aber da steckt mehr dahinter, als man vielleicht erwarten würde.

Aber was sind diese „Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ überhaupt ?

Es geht um das Thema „Umbau“ der Wohnung oder Haus, bzw. Zuschüsse für behinderungsgerechte Ausstattung des Bades, Türverbreiterungen, Treppenlift etc.

Hat man einen Pflegegrad, so stehen einem pro Umbaumaßnahme bis zu 4.000 Euro an finanziellen Zuschüssen aus der Pflegeversicherung zu. Sei es der Einbau eines Treppenliftes oder der Umbau des Bades, pro Umbaumaßnahme kann man bei der Pflegeversicherung einen Kostenzuschuss von 4.000 Euro beantragen. Nicht insgesamt, sondern pro Umbaumaßnahme ! So sind Lift und Bad zwei separate Umbauten. Im Internet findet man unter www.pflegestaerkungsgesetz.de einen detaillierten Überblick über die möglichen finanziellen Zuschüsse. Der Weg zu den finanziellen Zuschüssen der Pflegeversicherung war erstaunlicherweise einfach und unkompliziert. Jedenfalls war er das bei mir und ich kann deshalb nur über meine eigenen Erfahrungen berichten.

Nach einem unschönen „Hitze Erlebnis“ im Sommer 2016 habe ich mich entschlossen, einen Treppenlift in mein Treppenhaus einzubauen, um die darin befindlichen 3 Stufen zu überwinden. Klar, 3 Stufen hören sich lächerlich an, aber wenn man nicht laufen kann, dann sind selbst 2 Stufen noch zu viel. Zu oft bin ich im Rollstuhl vor der Türe gesessen und nicht mehr in das Haus gekommen. Deshalb habe ich bei der Pflegeversicherung einen Kostenzuschuss für den Einbau eines Treppenliftes beantragt. Der Antrag ging telefonisch, unkompliziert und schnell. Ich habe der Pflegeversicherung meine Lage beschrieben, dass es mir immer schwerer fällt Treppen zu steigen, und ich deshalb schon öfters nicht mehr in meine Wohnung gekommen bin. Die Pflegeversicherung wollte einen Kostenvoranschlag bzw. ein Angebot einer Fachfirma und eine Notwendigkeitsbescheinigung eines Pflegedienstes. Beides war überhaupt kein Problem und war innerhalb von 5 Tagen erledigt. Die Unterlagen habe ich unkompliziert per E-Mail an die Pflegeversicherung gesendet und bereits nach wenigen Tagen die schriftliche Zusage erhalten.

Eines aber denke ich, sollte man fairerweise sagen. Ich weiß nicht wie es sich verhält, wenn man im Telefonbuch eine Firma ausfindig macht, selbst noch gar nicht weiß was man überhaupt will und sich dann beraten lassen möchte. Ich kann mir vorstellen, dass die „Abzocke“ in diesem Marktsegment sehr hoch ist und manche Firmen mit der Unwissenheit der Interessenten rechnen. Es ist ja oft ein Notfall für die Betroffenen und die Zeit drängt.

Ich habe mich daher im Vorfeld selbst schlau gemacht, was für ein Lift für meine Bedürfnisse in Frage kommt. Da ich nicht viel Platz in meinem Treppenhaus habe, musste es ein flacher Lift sein, der zusammengeklappt wenig Platz in Anspruch nimmt. Im Internet habe ich mehrere Firmen gefunden, die Treppenlifte einbauen und verkaufen – keine Hersteller. An eine dieser Firmen habe ich mich gewendet und gleich durchblicken lassen, dass ich keine Beratung haben möchte sondern weiß, was ich haben will. Die Ausgangsposition für Verhandlungen ist dann gleich eine Andere. Wenn man sich mit dem Thema „Treppenlift“ erstmal auseinandergesetzt hat findet man heraus, dass es sehr viele Möglichkeiten und Varianten gibt. Mein Lift ist zusammengeklappt gerade mal 28 cm tief und nimmt so gut wie keinen Platz im Treppenhaus weg.

 

 

 

 

Um 3 Stufen in meinem Treppenhaus zu überwinden, ist eine gerade Fahrschiene unter 2 Meter Länge ausreichend. Die billigste Variante eines Treppenliftes. Damit lagen die Kosten des Liftes noch unter dem Zuschuss der Pflegeversicherung. Der Lift hat mich somit nichts gekostet.

Ein Einbau ist übrigens völlig undramatisch. Die Fahrschiene wird direkt auf die Treppe geschraubt, es muss also nichts an Wänden befestigt werden. Lediglich ein Stromanschluss ist notwendig, dieser kann aber sogar von der Klingel oder vom Treppenhauslicht geholt werden. Der Lift fährt mit einem Akku, am oberen Endpunkt angekommen, lädt sich der Lift selbständig auf. Mit einer Fernbedienung kann man den Lift „holen“, falls er am falschen Ende stehen sollte. Einbauzeit für alles: 2 Stunden.

Der Knackpunkt ist die Fahrschiene, sie ist für die Kosten verantwortlich. Ist die Schiene gerade und auf dem Boden verlegt, ist der Lift günstig. Sobald eine Kurve ins Spiel kommt, explodieren die Kosten. Es ist dann ein völlig anderes System.


21.12.2019

Seit heute habe ich eine neue Dusche, barrierefrei mit Haltemöglichkeit. Das hätte ich schon damals beim Umzug in die Erdgeschosswohnung machen lassen sollen, aber wer hätte das geahnt. Jetzt muss ich nicht mehr in die Duschwanne steigen, nun ist alles ebenerdig. Und ich habe mehr Platz im Bad. Ab morgen darf ich duschen, der Badgriff darf heute noch nicht belastet werden und das Silikon braucht auch seine 24 Stunden.

 

 

 

Genau wie der Treppenlift, ist auch die barrierefreie Dusche ein Umbau im Rahmen der Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen. Der Antrag ging problemlos und auch sehr schnell, genauso wie vor ein paar Jahren beim Treppenlift. Nach einem Anruf bei der Pflegeversicherung, war der Antrag nur 3 Tage später bei mit. Den dann zusammen mit einem Kostenvoranschlag an die Kasse zurückgeschickt und nach einer Woche war die schriftliche Zusage für die Kostenübernahme da. Ich glaube inzwischen, dass manche Umbau Maßnahmen sehr schnell gehen und generell genehmigt werden, ohne weitere Nachfragen. Ob es so ist, weiß ich nicht, aber ich kann es mir sehr gut vorstellen.

Für einen m Antrag auf eine Wohnumfeld Verbesserung benötigt man eine Notwendigkeitsbescheinigung eines Pflegedienstes. Das kann man sich einfach machen und zwei Dinge auf einmal erledigen. Bei einem Pflegegrad muss ja jedes halbe Jahr ein Pflegedienst zu einem sogenannten Beratungseinsatz kommen. In das Protokoll des Gespräches kann der Pflegedienst gleich schreiben, dass man z. B. eine barrierefreie Dusche braucht. Das ist dann auch gleich die Bescheinigung.

Der Beratungseinsatz muss einmal im Halbjahr erfolgen, nicht alle 6 Monate. Der Pflegedienst kann somit auch Ende Juli und eine Woche später im August kommen. Dann ist das komplette Jahr abgedeckt. Man muss also nicht immer ein halbes Jahr warten.

Schönbuch Bräu war super Sache

Gestern war ich im Schönbuch Bräu in Stuttgart. Die haben da einen richtig großen Treppenlift, auf den man mit dem Rollstuhl fahren kann. Der fährt dann über zwei Treppen mit einer Kurve nach unten in die Wirtschaft. So was in diesem Umfang habe ich auch noch nicht gesehen. Klasse Sache, auch der Laden richtig schön gewesen. Preislich auch interessant. War davor noch in der Stadt in ein paar Läden zum Einkaufen, aber ohne Erfolg.

Das Wetter war auch nicht der Brüller gewesen, ich glaube die ganzen Wettervorhersagen kann man in der Pfeife rauchen. War immer kurz vor dem Regenschirm herausholen, ist dann aber doch umständlich wenn man von einem Kaufhaus zum anderen pendelt. Habe meinen Stockhalter am Rollstuhl zweckentfremdet und hänge da immer Regenschirme ein 😉

Dann eben das üblich Thema… Straßenbahn. Die VVS sagt zwar, die Einstiegshöhe in die Stadtbahn wären 5-6 cm, kann ich mir aber nicht vorstellen. Wenn kein Freund dabei gewesen wäre der mich angekippt und hineingehoben hätte, wäre ich da selbst nie in die Stadtbahn gekommen. Vielleicht ergibt sich irgendwann mal die Möglichkeit, die Einstiegshöhe wirklich zu messen. Habe bisher auch noch nie einen Rollifahrer in der Stadtbahn gesehen… warum wohl…

gestern MS für Anfänger gelesen

Gestern habe ich MS für Anfänger von Sven Böttcher gelesen. Eine Bekannte hatte mir empfohlen, mir das „Buch“ mal durchzulesen. Es sind 44 Seiten, die man schnell durch hat. Naja, fand ich ganz nett geschrieben, aber Parallelen zu mir oder neue Erkenntnisse konnte da wirklich nicht finden. Ist vielleicht wirklich doch für Anfänger gedacht…

Wochenende Schönbuch Bräu Stuttgart

Am Wochenende geht´s in die Schönbuch Bräu Gaststätte bzw. Brauerei in der Innenstadt. Bin da früher manchmal hin, aber mit Rolli macht das dort irgendwie keinen Sinn, dachte ich.

Habe jetzt erfahren, dass die dort einen Treppenlift für Rollstühle haben. Gesten habe ich da gleich angerufen und gefragt, ob ich mit dem Rolli in die Gaststätte komme. Und noch wichtiger, ob die dort eine Rolli Toilette haben. Ohne die geht es nämlich gar nicht bei mir. Wenn ich auf die Toilette muss, dann kann ich nicht noch eine Weile warten wie andere. Das ist immer ein Problem mit Wirtschaften. Die haben dort aber alles. Dann werden wir den Laden mal besuchen am Wochenende.

Früher bin ich vor solchen Wirtschaftsbesuchen oft zurückgeschreckt. Aber inzwischen rufe ich dort an und frage, ob die einen barrierefreien Zugang und eine Toilette für Rollis haben. Da darf man keine Hemmungen haben, wegen so was anzufragen. Inzwischen habe ich festgestellt, dass nämlich viele Wirtschaften, die ich gerne besuche, eine Rolli Toilette haben. Tja, hätte ich da mal schon früher deshalb nachgefragt…

So, jetzt muss ich was arbeiten. Home Office macht´s möglich

Änderungen 2017 – Übersicht

Themen, Infos, Blog und Homepage erfahren oft Änderungen und Updates. Die Seiten stehen nicht still und unverändert da. Komme ich zu neuen Erkenntnissen oder sammle neue Erfahrungen, ändere ich auch die entsprechenden Seiten hierzu. Updates betreffen nicht immer nur den Blog Bereich, es gibt auch Neuerungen an Homepage und Themen. Einen Überblick hierüber gibt es an dieser Stelle. Über Änderungen an Texten und Links schreibe ich hier nichts, ich korrigiere ständig Kleinigkeiten. Blog Beiträge ergänze ich oft unterhalb (sichtbar) und mache nicht noch einen extra Blog auf. Zurück zum Blog Start geht es hier.

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